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Killer-Hornisse aus Asien breitet sich in Deutschland aus

Die Asiatische Hornisse ist in Deutschland auf dem Vormarsch. Fachleute sind alarmiert. Denn das Raubinsekt lauert den heimischen Bienen auf und ist eine echte Bedrohung für die deutsche Artenvielfalt sowie die Honiggewinnung.

In Baden-Württemberg und anderen Regionen kämpfen Fachleute mit modernsten Methoden gegen die Invasion der Asiatischen Hornisse. “Wir machen uns große Sorgen”, stellt Kristin Krewenka, Geschäftsführerin im Landesverband der Badischen Imker klar. Das Mini-Raubtier macht Jagd auf die deutschen Honigbienen, lauert ihnen regelrecht auf. Im Gegensatz zur heimischen Hornisse Vespa crabro geht die asiatische Vespa velutina dabei viel aggressiver vor und töten deutlich mehr Bienen als ihre europäische Verwandte. Manche Asiatischen Hornissen dringen sogar in Bienenkästen ein und gefährden dabei ganze Völker. Forschungen zu ihrem Gesamteinfluss auf die Insektenwelt gibt es noch nicht. Die heimischen Bienen spielen aber eine wichtige Rolle im Ökosystem. Sind sie bedroht, steht weit mehr auf dem Spiel als Honig.

Fachleute beobachten, dass die Asiatische Hornisse, sich in den heißen und trockenen Sommern der letzten Jahre besonders wohlgefühlt hat und stark vermehren konnte. Allein im letzten Jahr wurden dreimal so viele Asiatische Hornissen gesichtet, wie noch 2021. Erst sieben Jahre zuvor war sie überhaupt erstmals in Deutschland gesichtet worden.

Die Asiatische Hornisse ist kleiner als die heimische Hornisse, baut aber riesige Nester mit rund 1000 Tieren. Letztes Jahr wurden in Baden-Württemberg 15 Nester entdeckt. Das Landesumweltministerium geht davon aus, dass die tatsächliche Zahl aber viel größer ist. Um ihre Ausbreitung zu bremsen, greifen Experten nun zu Hightech-Methoden: Helfer lauern den Hornissen in der Nähe von Bienenkästen auf und fangen sie mit Keschern ein. Allerdings töten sie die Hornisse nicht, sondern befestigen winzige Peilsender an den Insekten. “Die Idee ist, dass wir den Hornissen auf diese Weise bis zum Nest folgen können”, erklärt Benjamin Waldmann, der zuständig Referent aus dem Landesministerium. Mit dieser Methode habe man bereits einige Nester beseitigen können.

Um die Nester gefahrenfrei zu entfernen, werden diese mit Löschschaum besprüht und geschlossen. Dann pflücken Experten die Nester ab und frieren sie ein. Dabei sterben die Hornissen. Anschließend können das Nest und die toten Tiere gefahrenlos entsorgt werden.

Für den Menschen ist die Asiatische Hornisse gleich einzuschätzen wie die Heimische. Hornissen sind weder besonders aggressiv noch – entgegen andersartiger Gerüchte – besonders giftig. Solange man die Tiere in Ruhe lässt, haben sie kein Interesse an Menschen. Wer nach ihnen schlägt, oder sich ihrem Nest nähert, riskiert aber, gestochen zu werden. Der Stich ähnelt einem Bienenstich.

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Alexander Grünstedt