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Kritik an Logo der AfD-Jugendorganisation

Am Wochenende fand im thüringischen Wartburgkreis der Bundeskongress der Jungen Alternative statt. Während sich der AfD-Nachwuchs seinen Themen widmete, twitterte der TV-Moderator das Logo der AfD-Jungendorganisation und vergleicht das Logo der Jungen AfD mit dem Emblem der Sturmabteilung Hitlers. Die Ähnlichkeit ist verblüffend.

Alles ist vorbereitet: Auf den Tischen im Pressebereich sind Aufkleber zu sehen mit Worten wie “Hauptstadt des Widerstands” und “Deutschland braucht Dich”. Auf der Empore des Seebacher Klubhaus stehen die Deutschlandfahnen und an der Wand prangert das riesige Logo der AfD-Jungendorganisation „JA/ Junge Alternative“. Eben dieses Logo sorgt für hitzige Debatten in allen Medien.

Der TV-Moderator Jan Böhmermann verglich das Logo der AfD-Jungendorganisation mit dem Emblem der SA, Hitlers Sturmabteilung. Eines ist dabei nicht abzustreiten, die Ähnlichkeit ist frappierend.

Böhmermann ist überzeugt davon, dass die Ähnlichkeit des JA-Logos mit dem Design der paramilitärischen Nazi-Truppe definitiv kein Versehen ist. Der Moderator schreibt in seinem Tweet: „Das ist weder Satire, noch Zufall, noch Dummheit, noch Provokation: Das muss man nicht erklären, das ist genau so gemeint!“

Satirisch kommentiert Böhmermann weiter unten im Tweet: „Sicherlich ist der Praktikant beim Logodesign 6 Stunden lang auf der Maus ausgerutscht. Weil hat alles nix mit nix zu tun. Ein einziger Vogelschiss dieser ganze erbärmliche Haufen.“

Der Satiriker nimmt hier Bezug auf die Äußerung des AfD-Co-Chef Alexander Gauland, welcher sich beim JA-Bundeskongress über die Nazi-Herrschaft geäußert hatte: „Hitler und die Nationalsozialisten sind nur ein Vogelschiss in 1000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte.“ Dafür erntete der AfD-Politiker heftige Kritik. Gauland ruderte zurück und versuchte zu beschwichtigen. Er wollte damit nur seine „tiefste Verachtung für den Nationalsozialismus“ ausdrücken.

Der Historiker und Publizist Michael Wolffsohn hält das Design der AfD- Jungendorganisation auch nicht für einen Zufall. „Jeder erkennt auf Anhieb die gewollte Ähnlichkeit. Der kleine Unterschied ist der Vermeidung rechtlicher Konsequenzen geschuldet“.

Fakt ist, dass das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen in Deutschland bestraft wird.

Die Reaktion der „Jungen Alternative“ folgte prompt: Ein Sprecher des AfD-Nachwuchses teilte mit, dass es sich hierbei um eine „an den Haaren herbeigezogene Verschwörungstheorie ohne jegliche Grundlage“ handle. „Das Mitglied, das seinerzeit dieses Logo entworfen und vorgeschlagen hat, gehört der Jungen Alternative nicht mehr an.“

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Alexander Grünstedt