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Maas: Kranke Urlauber werden nicht heim geholt

Ab 15. Juni dürften Urlauber wieder (fast) frei reisen und 2/3 der Deutschen fiebert auch auf den Urlaub hin. Außenminister Heiko Maas verpasst der Vorfreude jedoch einen Dämpfer. Sein Knallhart-Statement: Die Bundesregierung wird niemanden nach Hause bringen, der sich im Urlaub mit dem Corona-Virus infiziert.

Maas erklärte in einem heute veröffentlichten Interview: Deutsche, die sich im Urlaub infizieren, sollten sich nicht darauf verlassen, dass die Bundesregierung sie nach Hause bringt. Man hoffe umgekehrt darauf, dass die Bürgerinnen und Bürger „wenn sie reisen, die größtmögliche Sicherheit haben mit Blick auf die Ausbreitung des Virus.” Der Außenminister fügte allerdings hinzu, dass konsularische Unterstützung natürlich weiterhin über die Auslandsvertretungen der BRD zur Verfügung stehen werde. Aber Urlauber müssten sich darauf gefasst machen, im Fall der Fälle ihre Heimreise selbst zu organisieren.

Maas ermahnte, dass die Aufhebung der Reisewarnung kein Freibrief sei, alle Corona-Schutzmaßnahmen zu vergessen. Urlauber seien angehalten, sich auch in den Touristenhochburgen an Abstands- und Hygieneregeln zu halten. Wenn das Infektionsgeschehen sich wieder in eine bedrohliche Richtung entwickle, „kann aus Reisehinweisen auch wieder eine Reisewarnung werden” betonte der Außenminister.

Die gute Nachricht für Reisefreudige: Die Reiseanbieter selbst kommunizieren in eine ganz andere Richtung. Um die Menschen zum Buchen zu motivieren, sprechen sie Garantien und erweiterten Service aus. Die Lufthansa kündigte eine „Home-Coming-Garantie“ an: Das heißt: Lufthansa-Fluggäste, die wieder nach Hause wollen, werden von der Airline wieder nach Deutschland gebracht. „sei es, weil er wegen erhöhter Temperatur am Zielort nicht einreisen darf, er dort in Quarantäne müsste oder ob im Gastland das Virus ausbricht“ erklärte Konzern-Vorstandsvorsitzender Cartsen Spohr, der hofft, dass sein Geschäft spätestens zu den Herbstferien wieder ins Rollen kommt.

Zum 15. Juni wird die Reisewarnung für alle EU-Länder sowie die umliegenden Schengen-Teilnehmer aufgehoben. Damit steht auch einem Urlaub im europäischen Ausland rechtlich nichts mehr im Wege. Ein Blick auf die Reiseportale zeigt: Hotels, Airlines und Reiseanbieter sind schon bereit für Last-Minute-Buchungen zum Sommerurlaub. Nur für Nicht-EU-Länder wie die Türkei und Ägypten gibt es noch keine Prognosen. Maas kündigte an, dass zumindest die Reisewarnung in die Türkei nicht auf Dauer aufrecht erhalten bliebe. Es gebe bereits Gespräche hinsichtlich einer Entwarnung. Doch wann die Reisewarnunng aufgehoben werde, hänge vom Pandemie-Geschehen ab.

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Jerry Heiniken