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Massiver Widerstand gegen Merkels Schulpläne

Bereits vor dem Corona-Gipfel zwischen der Kanzlerin und den Ministerpräsidenten am heutigen Tage herrscht dicke Luft. In den Schulen soll nach dem Willen des Bundes die Maskenpflicht ausgeweitet werden und Klassen notfalls geteilt werden, wenn die Räume zu klein sind. Doch dagegen formiert sich inzwischen massiver Widerstand. Und der Plan wurde auch schon im Umfeld von Merkel ausgebremst.

Daraus ist nun eine geänderte Beschlussvorlage des Bundes entstanden. Wie die Ansteckungsrisiken in den Schulen reduziert werden sollen, wird somit erst in der kommenden Woche in einem Vorschlag münden.

Aufstand der Länder

Mit den Plänen der Kanzlerin kann besonders Manuela Schwesig aus Mecklenburg-Vorpommern wenig anfangen. Gegenüber der „Bild“ sagte sie: „Die Schulen MÜSSEN offen bleiben für Präsenzunterricht, das hat für mich absolute Priorität.“ Sie bezweifelt denn auch, dass sich das Kanzleramt korrekt über die Infektiosität in den Schulen informiert hat: „Das Problem sind nicht die Infektionen IN den Schulen, sondern außerhalb der Schulen!“
Das Kanzleramt warnte sie mit den Worten: „Jede Entscheidung wie die Halbierung der Klassen führt zu weniger Unterricht, weil ganz einfach nicht genügend Lehrer zur Verfügung stehen“. Dabei helfen auch Vorschläge nach einem Unterricht in Gaststätten sehr wenig.

Sollen Schüler in Schnupfen-Quarantäne?

Für reichlich Kopfschütteln sorgte auch der Punkt in der Beschlussvorlage, wonach sich Schüler mit
Erkältungssymptomen in eine fünf- bis siebentägigen Selbstisolierung begeben sollten. Das hätte eine massenhafte Schnupfen-Quarantäne zur Folge.

Walter-Borjans: Keine einheitlichen Corona-Schul-Regeln!

Doch knirscht es diesmal zudem auch noch zwischen den Bundesländern. In der „Bild“ sprach sich unter anderem der bayerische Ministerpräsident Markus Söder dafür aus, dass es eine Aufteilung der Klassen in kleinere Gruppen geben solle. Beim sogenannten Wechselunterricht würde teils in der Schule und teils zu Hause gelernt werden.

Kritik kam dazu von der Kultusministerin aus Baden-Württemberg. Für Susanne Eisenmann sei eine Abkehr vom Präsenzunterricht eine absolute Katastrophe. Und auch die Forderungen nach einheitlichen Corona-Regeln in den Schulen werden abgelehnt. So sagte SPD-Chef Norbert Walter-Borjans: „Man kann doch nicht das, was im Berchtesgadener Land nötig ist, eins zu eins auf Mecklenburg-Vorpommern oder Schleswig-Holstein übertragen“. Den Schülern solle dabei so viel Freiraum wie möglich gewährt werden.

Und auch der FDP-Generalsekretär Volker Wissing argumentierte gegen die Merkel-Pläne. Ständig werde aus seiner Sicht „ins Blaue hinein“ etwas gefordert. Dabei lasse sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht einmal sagen, ob die aktuellen Maßnahmen zur Reduzierung der Corona-Fälle überhaupt etwas bewirken. Daher sollte aus seiner Sicht das derzeitige Experiment überprüft werden, „bevor man jetzt ein neues Experiment wagt“

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Alexander Grünstedt