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Mitarbeiter in Mercedes-Werk durch Maschine getötet

In einem Mercedes-Benz-Werk ist ein Mitarbeiter auf tragische Art und Weise ums Leben gekommen. Die Feuerwehr musste die Leiche des Mannes aus einem Roboterarm befreien.

In Berlin-Marienfelde ereignete sich am Freitag-Morgen ein tödlicher Betriebsunfall im Mercedes-Benz-Werk in der Daimlerstraße. Offenbar war der Verunglückte aus noch ungeklärten Gründen von einer Fertigungsmaschine eingeklemmt worden.

Die betriebseigene Feuerwehr wurde hinzugerufen und leistete erste Maßnahmen, um den Mann zu retten. Die Hilfe kam jedoch zu spät. Der Mitarbeiter, der mit dem Oberkörper von einem Roboterarm eingeklemmt wurde, konnte nur noch tot geborgen werden. Sowohl Mitarbeiter der Betriebsfeuerwehr als auch sonstige Beschäftigte wurden anschließend vom Notarzt und einem Nachsorgeteam psychologisch betreut.

Die Kriminalpolizei hat am Freitag mit den Ermittlungen begonnen. Eine Sprecherin teilte mit, dass die genauen Todesumstände ermittelt werden müssen, da es sich bei dem Vorfall um eine nicht-natürliche, noch ungeklärte Todesursache handele. Auch das Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit (LAGetSi) ermittelt, wie es zu dem Unfall kommen konnte.

In dem betroffenen Werk für Maschinenbau werden Motorenteile gefertigt. Die Pressestelle der Daimler AG bestätigte den tödlichen Zwischenfall in dem Berliner Werk. Eine Sprecherin des Konzerns teilte mit: „Wir sind darüber tief betroffen, unsere Gedanken sind bei der Familie und den Angehörigen. Wir unterstützen die Ermittlungen der Behörden.”

Roboter, der Menschen ausweicht, wird gerade entwickelt
Erst vor wenigen Wochen publizierte ein Forscherteam der Technischen Universität München ihre Innovationen rund um das Thema Sicherheit im Umgang mit effizienten Arbeitsrobotern. Zukünftig sollen sogenannte modulare Roboter in der Lage sein, Menschen selbstständig auszuweichen und gleichzeitig für verschiedene Aufgaben einsetzbar und immer wieder neukonfigurierbar sein. Die innovative Roboter-Software die im Fachjournal „Science Robotics“ vorgestellt wurde, soll sich nach jeder Neukonfiguration selbst neuprogrammieren und dabei stets sicherstellen, dass keine ihrer Bewegungen einen Menschen gefährden könne. Dazu prüfe der Roboter vor jeder Bewegung neu, ob die errechnete Positionsveränderung zur Kollision mit einem Menschen führen könnte und berücksichtigt dabei sogar mögliche Bewegungen eines Menschen. Erkennt der Roboter das Risiko für einen Zusammenstoß, so soll er eine sogenannte „Fail-Safe-Bewegung“ ausführen, durch die er seinen Arm vom Menschen entfernt.

Statistiken aus Großbritannien zeigen, dass in den Jahren 2014 bis 2018 rund 13.000 Unfälle im Umgang mit Industriemaschinen passierten, 60 davon endeten tödlich. Für Deutschland liegen der Redaktion keine aktuellen Zahlen vor.

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Sara Breitner