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Mobilfunk-Ausfall in Deutschland und Nordamerika

In vielen deutschen Großstädten wurden Ausfälle des Mobilfunknetzes und des mobilen Internet-Empfangs gemeldet. Kunden können kein Gespräch aufbauen und bekommen keine Internetverbindung auf ihrem Smartphone oder Tablet. Hintergrund ist eine Störung im Telekom-Netz.

Seit der Nacht von Montag auf Dienstag bestehen oder bestanden Störungen im Telekom-Mobilfunknetz. Datenverbindungen, Telefonate und möglicherweise der SMS-Versand in mehreren deutschen Städten sind betroffen, darunter die Ballungszentren Berlin, Hamburg, München und Frankfurt am Main. Die Störung liegt im Telekom-Mobilfunknetz. Bei Festnetz-Anschlüssen oder anderen Netzbetreibern wurden keine Probleme gemeldet.

Die Telekom hatte zunächst nicht auf Presseanfragen reagiert. Ein Telekomsprecher sagte später am Vormittag, die Kunden könnten seit etwa 7:00 Uhr “wieder normal telefonieren und den Datenverkehr nutzen”.

Details nannte der Sprecher nicht. Auf Twitter teilte das Unternehmen frühmorgens lediglich mit, dass es aktuell eine Störung gebe und „Wir arbeiten mit Hochdruck an der Fehlerbehebung“. Zu den Ursachen konnte die Telekom bis jetzt keine Angaben machen. Diese würden noch untersucht.

Auch in den USA trat das Problem auf. Im Mobilfunknetz der US-amerikanischen Telekom-Tochter „T-Mobile US“ wurden ebenfalls Störungen festgestellt. Kunden aus allen Bundesstaaten verloren ihren Mobilfunkempfang. Auch hier ist nur die Telekom-Tochter betroffen. In anderen Netzen traten keine Störungen auf. In den USA, wo Schadenersatz-Klagen weit verbreitet sind, kann das teuer für die Telekom werden. Die zuständige Aufsichtsbehörde Federal Communications Commission (FCC) kündigte bereits Untersuchungen an. Ein solcher Ausfall sei inakzeptabel.

Störung trat kurz vor Mobilfunkgipfel auf

Heute, am Tag des Ausfalls, trifft sich der Mobilfunkgipfel der Bundesregierung. Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) lud Experten aus der Branche und Politik zu sich ein, um über ein Maßnahmenpaket zu sprechen, mit dem die Funklöcher Deutschlands gestopft werden sollen. 1,1 Milliarden Euro will der Bund investieren, um den Mobilfunkempfang an rund 5.000 Standorten Deutschlands auszuweiten. Das Vorhaben soll schon 2021 umgesetzt werden.

Während der Corona-Pandemie wurde das deutsche Netz auf eine Belastungsprobe gestellt. Millionen Arbeitnehmer wechselten ins Homeoffice. Dies gelang jedoch auf Grund der vorhandenen Netzinfrastruktur nicht immer und überall. Gemeinsam mit Innenminister Horst Seehofer (CSU), Umweltministerin Svenja Schulte (SPD), Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) und Spitzenmanagern der drei führenden Mobilfunkanbieter Telekom, Vodafone und Telefónica soll eine zukunftsfähige Strategie für das deutsche Mobilfunknetz entstehen. Ziel sei es nicht nur die Netzkapazitäten in Deutschland zu verbessern, sondern auch Ängste gegen den Mobilfunk abzubauen sowie die Planungsverfahren zukünftig zu vereinfachen, teilte das Ministerium mit.

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Sara Breitner