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Nach 27 Jahren erwacht Mutter aus dem Koma

Sensation in Bayern: Munira Abdulla schloss vor 27 Jahren in Al Ain in den Vereinigten Arabischen Emiraten ihre Augen, nun wachte sie in Bayern wieder auf.

Bei einem Zusammenstoß mit einem Bus hatte die damals 32-Jährige schwere Hirn-Verletzungen erlitten. Seither lag sie im Koma. Heute ist ihr Sohn so alt wie sie damals und er schildert den Unfall so: Gemeinsam mit ihrem Schwager hatte Munira ihren damals 4 Jahre alten Sohn Omar aus der Schule abgeholt. Weiter erzählte er der englischsprachigen Zeitung “The National”, dass sie Ihn umklammert hatte, als sie das Unglück kommen sah, um ihn so zu schützen.

Der Sohn Omar überlebte den Unfall leicht verletzt, bei seiner Mutter gingen die Ärzte jedoch davon aus, dass sie nie wieder bei vollem Bewusstsein sein werde. Sie lag im Wachkoma und musste künstlich ernährt werden, reagierte auch nicht auf ihre Umwelt. Ihr Sohn gab die Hoffnung nicht auf, besuchte sie beinahe täglich. “Für mich war sie wie Gold. Je mehr Zeit verging, desto wertvoller wurde sie für mich”, sagte Omar.

Fast drei Jahrzehnte ist Munira in verschiedenen Krankenhäusern in den Emiraten behandelt worden, aber erst 2017 wurde auch das Königshaus auf diesen besonderen Fall aufmerksam. Dieses beteiligte sich darauf hin an den Kosten einer speziellen Therapie in der Schön Klinik Bad Aibling in Bayern.

Etwa 50 Kilometer südlich von München gelegen, ist sie eine der größten neurologischen Fachkliniken in Deutschland. Im Juni 2018 passierte dort nach knapp einem Jahr Behandlung das Wunder. “Ich wachte auf, weil jemand meinen Namen rief”, wird der Sohn zitiert. Nach 27 Jahren hörte er somit das erste Mal wieder die Stimme seiner Mutter.

“Die Patientin hatte ein schweres Schädel-Hirntrauma erlitten. Im Gehirn war es zu umfangreichen Zerstörungen und Atrophien (Gehirnschwund) gekommen. Dies führte zu wesentlichen Beeinträchtigungen der Wachheit und des Bewusstseins. Als die Patientin zu uns kam, war sie im Stadium eines Syndroms des minimalen Bewusstseins. Wir konnten öfter beobachten, dass sie ihren Blick kurz auf etwas richtete, in der Regel das Gesicht ihres Sohnes.“ so der Chefarzt Dr. Friedemann Müller in einem Interview.

Zielgerichtete Bewegungen seien jedoch nicht erkennbar gewesen. Die Patientin litt unter massiven und erheblichen Komplikationen auf Grund des Schädel-Hirn-Traumas. Erst nach und nach konnte die Patientin durch die Behandlung wieder ein besseres Körperschema entwickeln.

In der Zwischenzeit ist Munira wieder in Abu Dhabi und wird weiter behandelt. Mittlerweile ist sie auch wieder in der Lage zu sagen, wo sie Schmerzen hat und auch Gespräche sind mit ihr möglich.

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Jerry Heiniken