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Nach Galeria: Nächste Kaufhauskette insolvent

Nach dem dramatischen Untergang von Galeria verschwindet nun das nächste große Kaufhaus aus Deutschland. Wieder meldet der Konzern Insolvenz an und zieht die Ladengeschäfte der deutschen Innenstädte mit in den Abgrund. Betroffen sind unter anderem Standorte in Berlin, Hamburg und München. Die Pleitewelle der deutschen Einzelhändler nimmt demnach kein Ende und wie so oft schauen Kunden in die Röhre, wenn sie nichts mehr vor Ort einkaufen können.

Die Wirtschaftsmeldung des Tages kommt aus dem Hause René Benkos. Dessen Luxuskaufhauskette KaDeWe bereitet offenbar einen Insolvenzantrag vor. Das berichtet unter anderem das „Capital“-Magazin.

Hinter der neuerlichen Pleite steckt wieder einmal der Signa-Konzern von René Benko, der bereits seit Ende vergangenen Jahres mit tiefroten Zahlen Schlagzeilen macht und Galeria Karstadt Kaufhof beerdigen musste.

Bislang behauptete KaDeWe-Chef Michael Peterseim jedoch, dass die Luxuskaufhäuser in Deutschland „sicher aufgestellt“ seien. Die Turbulenzen des Mutterkonzerns hätten „keine Auswirkungen auf uns“. Das war offenbar eine Fehlinformation. Denn die KaDeWe Kaufhauskette steht nun offenbar selbst vor dem Aus. Laut „Capital“ werde der Insolvenzantrag gerade in Berlin vorbereitet. Das große Finanzchaos im dahinterstehenden Immobilien- und Handelskonzern zieht die KaDeWe-Kaufhäuser nun doch mit in den Abgrund.

Beim Amtsgericht Charlottenburg sind unter der Leitung des Insolvenzverwalters Torsten Martini bereits die Insolvenzverfahren zahlreicher Gesellschaften aus dem Immobilienbereich der Signa-Gruppe eingegangen. Darunter befinden sich auch Gesellschaften, die Immobilien an die KaDeWe Gruppe vermieten. Betroffen sind große Sehenswürdigkeiten wie der Elbtower in Hamburg, München Bahnhofsplatz, Mannheim Paradeplatz, Köln Hohe Straße und Hamburg Mönckebergstraße.

Die Insolvenzen in Berlin folgen einem Pleiteverfahren in Wien. Dort standen zuerst die Signa Holding sowie die Signa-Kerngesellschaften Signa Prime Selection und Signa Development Selection wegen Insolvenz vor Gericht. Die Gläubiger kämpfen um Summen zwischen 300 Millionen und einer Milliarde Euro. Betroffen sind unter anderem Signal Iduna, San Simeon Investments, die Raiffeisen Bank International und die Münchner Rück.

Pikant: Signa Konglomeratsgründer René Benkos soll noch vor dem Insolvenzschlamassel Gelder in Familienstiftungen transferiert haben. Darüber berichtete die „Financial Times“ diese Woche. Demnach sollen bereits Millionen abgeflossen sein, noch bevor der Konzern erstmalig Insolvenz anmeldete. So wurden unter anderem 189,8 Millionen Euro an die Laura Holding überwiesen, eine Privatstiftung von Benko und seiner Mutter. Begünstigte ist Benkos Tochter Laura. Weder Benko noch die Signa äußerten sich zu diesen Geldflüssen.

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Sara Breitner