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Neue Ansteckungswelle im Kreis Heinsberg

400 Menschen arbeiten in Hückelhoven derzeit in einem Depot des Paketzustellers DPD. Nun wurde bei 42 von ihnen in dieser Woche eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen. Das Gesundheitsamt hat alle Beschäftigten in Quarantäne geschickt, der Standort wird bis auf Weiteres geschlossen.

Wegen zahlreicher Corona-Infektionen seiner Mitarbeiter hat der Paketdienst DPD sein Depot in Hückelhoven im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen vorübergehend geschlossen. DPD hat in der Zwischenzeit mitgeteilt, dass in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt des Kreises die Beschäftigten allesamt zur Vorsorge in Quarantäne geschickt worden sind. Von den 400 Mitarbeitern an dem Standort waren bisher 42 positiv auf das Virus getestet worden.

Der WDR hat unterdessen berichtet, dass bislang lediglich erst die Testergebnisse von 167 Angestellten vorlägen. Für den Montag werden dann die restlichen Ergebnisse erwartet. Wie ein Sprecher des Unternehmens mitteilte, sei die Zustellung und die Abholung von Sendungen und Paketen bei Kunden sichergestellt. Benachbarte Standorte werden diese Arbeit vorübergehend übernehmen. Während der zweiwöchigen Quarantänemaßnahme werde der Standort Hückelhoven umfassend desinfiziert und gereinigt. Andere Standorte sind derzeit nicht von Einschränkungen betroffen.

Das Unternehmen DPD teilte auf Nachfrage mit, dass das örtliche Gesundheitsamt Heinsberg umgehend auf dem Gelände eine mobile Teststation eingerichtet hatte, als die ersten Infektionen bekannt wurden. Alle Beschäftigten seien darin auf das Virus getestet worden. Der Betrieb des Depots in Hückelhoven sei umgehend eingestellt worden, da die vorliegenden Zwischenergebnisse darauf hinweisen würden, dass es eine deutlich höhere Zahl an Infektionen auf dem Gelände gebe. Die Quarantäne beziehe sich dabei sowohl auf die dort tätigen Arbeitskräfte des Zustellers als auch auf die Mitarbeiter des Hallenunternehmers.

Der Kreis Heinsberg gilt als einer der Schwerpunkte der Corona-Pandemie in Deutschland. Nach einer Karnevalssitzung in der Gemeinde Gangelt hatten sich Mitte Februar viele der Anwesenden Jecken mit dem neuartigen Virus infiziert. Seit diesem Zeitpunkt ist die Gemeinde als das Epizentrum der Pandemie in Deutschland bekannt. Bestätigt wurden in dem Kreis bislang 1798 Infektionen sowie 68 Todesfälle. Die Zahlen basieren auf den Angaben von Freitag.

In den vergangenen sieben Tagen ist die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei 4,7 gewesen. Die Grenze, die vom Bund und den Ländern vereinbart wurde, liegt bei 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen.

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Author
Stephan Heiermann