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Obergrenze für Pfandflaschen-Abgabe eingeführt

Diese neue Regel sorgt für Empörung: Weil die Menschen zu viele Pfandflaschen abgeben, gilt nun eine Obergrenze von zehn Flaschen im Münchner Rewe-Markt am Hauptbahnhof. Denn Sammler kamen mit ganzen Einkaufswagen voller leerer Flaschen und gaben das Geld so gut wie nie im Supermarkt aus, anders als andere Kunden.

Vize-Marktleiterin Patricia Da Silva über die Pfand-Grenze, die seit Januar gilt: „Wir mussten die Annahme leider begrenzen. Wir können das nicht alles aufnehmen. Denn sonst gibt es keinen Platz mehr für unsere Stammkunden.“

Nun weist ein Zettel am Automaten darauf hin, dass ab zehn Pfandflaschen für die Rückgabe ein Mitarbeiter gerufen werden muss. Dieser kann professionelle Flaschen-Sammler dann abweisen. Wer ganz normal einkauft oder gar Stammkunde sei, kann weiterhin mehr als zehn Flaschen in den Automaten schieben, sagt Da Silva. „Das ist natürlich kein Problem.“

Am Hauptbahnhof zeigt die Maßnahme erste Erfolge. Da Silva: „Ein Teil der großen Flaschensammler kommt nicht mehr.“ Künftig wird mit noch mehr Retouren zu rechnen sei, denn die Pfandpflicht wurde mit 1. Januar 2022 erweitert. Auch auf Einwegplastikflaschen und Getränkedosen soll es in der Zukunft Pfand geben, ganz egal was drin ist. Bisher galt die Faustregel: Für Getränke mit Kohlensäure ist Pfand fällig, für jene ohne Kohlensäure nicht. 

Die Geschäfte hatten eine Übergangsfrist bis Mitte letzten Jahres. Nun müssen sogar Smoothies oder Säfte in Einwegflaschen für 25 Cent Pfand zurückgebracht werden. Nur für Milch und Milchmischgetränke greift die Pfandpflicht erst ab 2024.

Hersteller fordern Erhöhung
Auf Herstellerseite gibt es Beschwerden: Seit Jahrzehnten sind die Preise für Mehrwegpfand stabil, die Kosten sind aber stark gestiegen. Zeit für eine Anpassung? Sebastian Priller, Geschäftsführer der Augsburger Riegele Brauerei, fordert ein Pfand von fünf Euro für einen leeren Bierkasten und 25 Cent pro Glasflasche – also stolze zehn Euro für einen kompletten Kasten. Diesen Vorschlag unterbreitete er seinen Kollegen bei der jüngsten Gesellschafterversammlung der Freien Brauer vorgestellt, einem Zusammenschlusses von 44 deutschen mittelständischen Brauereien.

Und auch Fritz Kola aus Hamburg möchte künftig ein Pfand von 25 Cent pro Glasflasche verlangen. Der Handel argumentiert dagegen, dass zuerst Pfandautomaten umgerüstet werden und die neuen Preise auch an die Kunden vermittelt werden müssten.

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Martin Beier