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Orden von Mutter Teresa im Verdacht des Menschenhandels

Ein Aufschrei geht durch die christliche Gemeinschaft in Indien. Der erschreckende Verdacht besteht in der von Mutter Teresa 1950 gegründeten Orden für Missionarinnen der Nächstenliebe. Der Orden kümmert sich um ledige Mütter und Schwangere.

Der Verdacht: Eine Nonne soll Babys an adoptionswillige Paare verkauft haben. Der Orden der mildtätigen Schwester Mutter Teresa liegt in Ranchi, Indien. Die Ordensgemeinschaft Missionarinnen der Nächstenliebe ist sprachlos gegenüber den Vorwürfen. Eine Nonne und eine Mitarbeiterin sollen Babys für angeblich Tausende Dollar verkauft haben.
„Wir sind vollkommen geschockt über das, was in unserem Heim in Ranchi passiert ist“.

Die beiden Verdächtigen wurden am Donnerstag in Ranchi, Hauptstadt des nordöstlichen Bundesstaates Jharkand, von der örtlichen Polizei in Gewahrsam genommen worden. Der Vorwurf besteht, dass die beiden mutmaßlichen Kinderhändler mindestens fünf Kleinkinder verkauft haben sollen. Die Ordensgemeinschaft erläutert: “Das ist gegen unsere moralischen Überzeugungen”. Nun werden die Straftaten untersuchte und überprüft. Die Ordensgemeinschaft will entsprechende Maßnahmen ergreifen, damit sich solch ein Vorfall nicht wiederholt.

Angestoßen wurde die Untersuchung durch das örtliche Jugendamt. Die Behörde informierte die lokale Polizei darüber, dass in dem Heim der Missionarinnen der Nächstenliebe für ledige Mütter und Schwangere ein neugeborenes Baby plötzlich vermisste werde. Der erste Verdacht war, dass die Mutter des Kindes das Kind hatte verschwinden lassen. Doch die Ermittlungen ergaben, dass das Baby für rund 1400 Euro an ein kinderloses Paar aus dem angrenzenden Bundesstaat Uttar Pradesh verkauft wurde. Die Verdächtigen Hehler seien zwei Mitarbeiterinnen des Ordens.

Nun werden die beiden Frauen des Menschenhandels bezichtigt. Eine solche Straftat wird in Indien mit bis zu fünf Jahren Inhaftierung geahndet. Die Ermittlungen sind im vollen Gange und scheinen noch mehr Missstände aufdecken. So werden auch in der Klinik, in welcher die Kinder zur Welt kamen, entsprechende Untersuchungen von der Polizei durchgeführt.

Dabei ist der Orden bekannt für seine aufopferungsvolle Nächstenliebe. 1950 gründete die weltbekannte Nonne, Mutter Teresa, den Orden der Missionarinnen der Nächstenliebe. Sie wollte einen Ort schaffen, an welchem Frauen mit Kindern und werdende Mütter einen Zufluchtsort erhalten, an welchem sie und ihre Kinder sicher sind. Mutter Teresa wurde durch ihren unermüdlichen Einsatz für kranke und Arme weltberühmt. Im Jahr 1979 erhielt die Nonne den Friedensnobelpreis für ihr Lebenswerk. Nach ihrem Tod, 19 Jahre später, wurde sie 2016 von Papst Franziskus heiliggesprochen.

Mutter Teresa wurde in der heutigen Hauptstadt Mazedonien, in Skopje geboren. Die Ordensfrau galt und gilt noch heute als umstritten. Sie lehnte Abtreibungen und Geburtenkontrolle vehement ab. Die unter ihrem Namen errichteten Heime und Pflegeeinrichtungen in vielen Ländern leben und arbeiten mit dieser Haltung.

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Alexander Grünstedt