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Polizei muss auf Hilfssheriffs aufpassen

Es dauerte nur wenige Wochen und im beliebten Freibad Rheinbad Düsseldorf ist schlichtweg die Hölle los. Trotz vieler Sicherheitsmaßnahmen, fühlten sich selbsternannte Aufpasser zum Handeln aufgerufen.

Für die Düsseldorfer Polizei wird die Fahrt und der Einsatz im Rheinbad allmählich zur Routine. Nach den Tumulten und Gewalttaten in den vergangenen Wochen, hatte die Stadt strenge Maßnahmen ergriffen. Zur Sicherung der Besucher und des allgemeinen öffentlichen Friedens wurden unter anderem Videokameras installiert und werden Ausweiskontrollen durchgeführt.

Diese Maßnahmen gehen einigen Badbesuchern offenbar nicht weit genug. Denn mit einem Mal, tummeln sich sogenannte Aufpasser herum.
Als die Polizei erneut zu dem Freibad in Düsseldorf gerufen wird, staunen die Beamten nicht schlecht, als sie sich gegenüber einer großen Gruppe an „Hilfssheriffs„ gegenüberstehen sehen.

Selbsternannte Aufpasser nehmen das Gesetz in die Hand
An die 50 Erwachsene sorgten für Unruhe am Rheinbad, nachdem ihnen der Zutritt in das Freibad versagt wurde. Um die Situation nicht zur Eskalation zu bringen, rief die Rheinbadleitung umgehend die Polizei, damit diese sich der Leute annehmen sollte. Die Polizei fand im Gespräch heraus, dass die Gruppe vorhatte „aufzupassen“, dass nichts im Freibad passiert. Zehn Streifenwagen mussten ausrücken und die Angaben von über 35 der anwesenden 50 selbsternannten Aufpasser wurden polizeilich aufgenommen.

Der Polizeisprecher erklärte gegenüber der Presse: “Die Leute gaben an, im Rheinbad aufpassen zu wollen, damit alles ruhig bleibt”. Es wurden zwar keine Straftaten durch die Gruppe verübt, dennoch wurde die Polizei gerufen.

Bei den rund 50 Menschen handelte es sich um eine „rechtsgerichtete Mahnwache“. Am Samstag versammelten sich die Menschen bereits vor dem Düsseldorfer Hauptbahnhof, um gegen den Tod des achtjährigen Jungen am Frankfurter Hauptbahnhof zu demonstrieren. Dieser wurde von einem Mann auf die Gleise gestossen und dann von einem einfahrenden Zug überrollt. Der Junge erlag seinen schweren Verletzungen.

Rheinbad: Überwachung gleicht der im Gefängnis
Nach drei Räumungen innerhalb der letzten Wochen im Juli, hat das Rheinbad zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Neben Videoüberwachung und Ausweiskontrollen, werden alle Besucher dazu aufgefordert wasserfeste Armbänder zu tragen. So will man sofort erkennen, wer sich unerlaubt im Freizeitbad aufhält. Security-Mitarbeiter patrouillieren über die Wiesen und Anlagen und am Eingang zu Bad stehen am Wochenende sogar Kräfte des Ordnungsamtes.

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Alexander Grünstedt