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Preisdumping ist Geschichte – Das kostet Sie Ihr Flugticket in den Winterurlaub

Vor der Pandemie waren Flugtickets fast unverschämt billig. Damit ist es jetzt vorbei, die Preise steigen zum Winter. Wir verraten Ihnen die Gründe dafür – und wie teuer es ab sofort wird.

Fest steht: Das schnelle Schnäppchen-Wochenende in Madrid oder der RyanAir-Flug um 99 Cent werden erst einmal unrealistisch sein.

Vor der Covid19-Pandemie nahmen die jährlich durchgeführten Flüge von 36,9 Millionen (2014) auf 46,8 Millionen (2019) zu. Die Konkurrenz unter den Fluglinien war riesig, und die Billig-Airlines hatten teilweise Tarife von 99 Cent im Angebot. Allen voran Ryanair, die den Markt damals geradezu revolutionierte.

Deren Geschäftsführer Michael O’Leary setzt neuerdings allerdings auf eine andere Preisstrategie: „Es besteht kein Zweifel daran, dass unsere billigen Sondertarife wie die Ein-Euro-Tarife, die 99-Cent-Tarife und auch die 9,99-Euro-Tarife in den nächsten Jahren nicht mehr zu finden sein werden“, sagte er der BBC.

Ryanair: 50 bis 60 Euro pro Flugticket
Die Flugpreise seien „zu billig“ geworden, so  O’Leary. Mittlerweile wurde der durchschnittliche Preis bei Ryanair auf mittelfristig 50 bis 60 Euro pro Flugticket angehoben. Denn der Treibstoff sei teuer und die Inflation treffe auch die Fluglinien. Dazu kommen mehr Umweltabgaben, steigende Personalkosten und Flugsicherungsgebühren.

Eurowings: Noch mal 10 Prozent Teuerung
Und Ryanair ist nicht alleine: Auch Eurowings spricht von Preissteigerungen. „Aus unserer Sicht ist die Zeit der Ultrabilligtickets ganz klar vorbei“, betont Eurowings-Sprecher Florian Gränzdörffer gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Fliegen wird teurer und muss auch teurer werden.” Entsprechend plant die Airline, Tarife, die Tarife um mindestens 10 Prozent nach oben anzupassen, obwohl sie seit 2019 bereits etwa 10 Prozent teurer geworden sind.

Die Airlines bestimmen den Preis
Oskar de Felice vom Fluggastrechteportal Flightright ist der Meinung, dass wir uns in den letzten Jahren vor der Pandemie an immer günstigere Flugpreise gewöhnt haben. Es gibt keine Regelungen dazu, wie viel Prozent der Preissteigerungen an die Passagiere weitergegeben werden dürfen – somit machen die Airlines ihre eigenen Preise. „Sie bestimmen den Preis, den Passagierinnen und Passagieren in diesen Tagen zahlen müssen, um in ihren wohlverdienten Urlaub zu fliegen.“

Schmutzige Tricks der Lufthansa
Aufgrund der Pandemie konnten die Menschen lange nicht reisen – und die hohe Motivation, jetzt in den Urlaub zu fliegen, erhöht natürlich die Nachfrage und ist damit ein Preistreiber bei den Tickets.  „Insbesondere bei Lufthansa fällt auf, dass günstig gebuchte Flüge in erheblichem Maße storniert und dann nur noch deutlich teurere Tickets angeboten werden. Dabei ist jede Airline verpflichtet, bei einer Flugstreichung ohne weiteren Aufpreis eine alternative Beförderung anzubieten. Es kann nicht sein, dass die Fluggesellschaften die Unwissenheit der Reisenden ausnutzen, um mehr Geld für Tickets zu erhalten.“

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Martin Beier