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Riesig Gruppe an Gaffern behindert Versorgung von Unfallopfern

Man muss nur selbst einmal in diese Situation geraten, um zu erkennen wie lebensbedrohlich es sein kann, wenn Menschen Rettungsdienste daran hindern ihrer Arbeit nachzugehen. Ein trauriges Beispiel für die Gleichgültigkeit mancher Menschen in Deutschland ist ein Vorfall aus dem südhessischen Babenhausen.

Warum machen diese Leute so etwas, könnte man sich hier einfach nur fragen. Bei einem Verkehrsunfall im Kreis Darmstadt-Dieburg stören an die 60 Gaffer die lebenswichtige Arbeit der Rettungskräfte erheblich. Dabei wurden die Helfer verbal bösartig angegriffen und sogar bei der Arbeit an der Unfallstelle blockiert. Zwar kam es wenigstens nicht zu Handgreiflichkeiten zwischen den Helfern und den Gaffern, doch geschockt sind Polizei und Rettungsdienst ob der Beschimpfungen und der Anzahl der aggressiven Gaffer allemal.

Die Rettungskräfte waren gezwungen mehrere Polizisten, Polizeihunde und sogar einen Sichtschutzzaun anzufordern, um die sensationsgierigen Autofahrer in Schach zu halten.

Am späten Donnerstagabend ereignete sich ein heftiger Unfall, nachdem zwei Autos auf einander stießen. Dabei missachtete ein 20-jähriger Autofahrer beim Abbiegen nach Links ein entgegenkommendes Fahrzeug. Daraufhin prallte das Auto mit dem 52-jährigen Fahrer auf das Auto des Missachters der Vorfahrtsregeln. Das Auto des jungen Mannes wurde durch den Aufprall einige Meter auf die entgegengesetzte Fahrbahn geschleudert. Der 20-Jährige hatte zwei weitere Mitfahrer auf den Rücksitzen dabei. Diese wurden bei dem Aufprall teilweise schwer verletzt. Der Notarzt veranlasste einen Abtransport der Verletzten in das nächste Krankenhaus. Wie durch ein Wunder blieben die beiden Autofahrer und ein weiterer Beifahrer unverletzt.
Eine Sprecherin der Polizei erläuterte den folgenden Vorfall. Mit einem Mal versammelten sich mehr und mehr Schaulustige. Unter den Gaffern war auch eine 48-jährige Frau, die dann plötzlich zusammenbrach. Die Polizei fand heraus, dass die Frau ob der emotionalen Belastung in Ohnmacht fiel, als sie herausfand, dass einer der Unfallbeteiligten ein Verwandter von ihr war. Die Polizeisprecherin weiter: „Die Rettungssanitäter wollten der Frau helfen, wobei sie massiv gehindert wurden.” Zahlreiche Gaffer umringten die kollabierte Frau und wollten den Rettungshelfern keinen Platz machen.

Zwar behinderten die Gaffer nicht die Arbeit der Rettungsleute bei der Behandlung und Versorgung der Unfallopfer, doch die große Menge an Schaulustigen lenken mit Kommentaren und gezückten Mobilfunktelefonen die Helfer erheblich ab.

Nun will die Polizei versuchen die Gaffer strafrechtlich zu belangen, da durch die Anwesenheit, verbale Beschimpfungen und Diskussionen die äußerst wichtige Arbeit der Notärzte, Helfer, Feuerwehr und Polizei bei der Erhaltung von Leben erneut gestört wurde. Bisher schätzt die Polizei den Sachschaden auf rund 11000 Euro. Die Kosten für den zusätzlichen Einsatz und die Behinderung sind derzeit noch nicht bekannt.

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Alexander Grünstedt