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Sieben Opfer in drei Wochen – Angriffsserie auf Prostituierte in Berlin

In Berlin Schöneberg sorgt eine Serie von unheimlichen Angriffen auf Prostituierte für Angst. Sieben Huren wurden allein im März von einem oder mehreren Unbekannten angegriffen und verletzt.

Es soll sich nach Angabe des medienzentrum-berlin dabei um Säure-Attacken gehandelt haben, die Opfer sind in erster Linie transsexuelle Menschen. Die Polizei bestätigte bisher sieben Taten im März, unter den Opfern sollen auch Menschen mit transsexueller Neigung sein. Ob bei den Angriffen von dem oder den Tätern tatsächlich Säure eingesetzt wurde, ist mit dem Verweis auf die laufenden Ermittlungen bisher nicht bestätigt oder verneint worden. Der Polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen in diesem Fall aufgenommen, da es sich im Hasskriminalität bei den Taten handelt.

Auf dem Strich rund um die Kurfürstenstraße sei es bereits im letzten Jahr vermehrt zu Angriffen auf Transsexuelle gekommen. Stephan von Dassel (Grüne), Bezirksbürgermeister von Schöneberg, erklärte damals, dass Übergriffe dieser Art leider kein neues Problem sei. Es zeigte sich entsetzt und geschockt vom aktuellen Ausmaß der Gewalt. Es sei mit Sicherheit von trans- und homofeindlichen Angriffen auszugehen, die Opfer seien auch entsprechend beleidigt worden.

Die szenekundige Sozialarbeiterin Emy Fem geht von tatsächlich gezielten Angriffen aus. Die Opfer wurden unter anderem als “Hurensöhne” und “Schwuchteln” beleidigt. Sie geht davon aus, dass die Aggressoren Mitglieder von männlichen Gangs sind, die sich nach einer Party stark fühlten und ihre Männlichkeit beweisen wollten, indem sie “Transen klatschen”. Gezielt seien die Opfer aus Autos heraus mit Glasflaschen beworfen oder mit Messern attackiert worden. Auch wurden einer Frau die Zähne ausgeschlagen und einer weiteren Seifenlauge in die Augen gespritzt.

Bezirksbürgermeister von Dassel hatte die Anwohner bereits vor einem Jahr aufgefordert, unverzüglich die Polizei zu rufen, wenn sie solche Angriffe sehen. Aus keinem Anlass sei Gewalt zu keiner Zeit zu dulden und müsse verfolgt und bestraft werden, wird er weiter zitiert. Allerdings können solche Angriffe auch nur bestraft werden, wenn sie der Polizei auch bekannt gemacht werden. Häufig ist dies jedoch nicht der Fall, da auch die Opfer solcher Übergriffe diese nicht anzeigen. Viele von ihnen kommen aus Osteuropa und haben entsprechend schlechte Erfahrungen mit der Polizei gemacht. Ebenso halten fehlende Arbeits- oder Aufenthaltsgenehmigungen viele vom Gang zur Polizei ab. Auch gelten Trans-Menschen vielen als Freiwild, da sie, so makaber es klingen mag, keine Schutz durch einen Zuhälter haben, der sie vor solchen Attacken schützt.

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Author
Jerry Heiniken