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Strandzugang soll per App geregelt werden

Die Urlaubspläne für 2020 wurden durch die Krise völlig auf den Kopf gestellt. Die Reisebeschränkungen werden zwar nach und nach aufgehoben, aber Reisen ins Ausland sind für viele Urlauber eher unwahrscheinlich. Die Unsicherheit ist einfach zu groß. Daher bevorzugen die Deutschen Urlaub an der Nord- und Ostsee, doch da könnte es eng werden.

Mehr als 40 Prozent der Deutschen wollen daher ihren Urlaub an der Ostsee verbringen, 36 Prozent sehen sich an der Nordsee. Dies hat eine aktuelle Befragung des Sinus-Instituts ergeben. Nun plant die Landesregierung in Schleswig-Holstein den Strandzugang per App zu regulieren, um eine Überfüllung zu verhindern und die Regelungen zum Mindestabstand einzuhalten.

So soll der Strandzugang per App funktionieren

Die App soll künftig entscheiden, wer und vor allem wann man an den Strand darf. Zu den Plänen für ein Buchungssystem sagte der Ministerpräsident Daniel Günther zum „Tagesspiegel am Sonntag“: “Man kann über die App anmelden, dass man in einem bestimmten Zeitraum an einen Strandabschnitt will. Wenn dort noch Platz ist, bucht man sich ein und hat dann eine Zugangsberechtigung.” Entwickelt wurde dieses System von der Gemeinde Scharbeutz an der Lübecker Bucht. Wie die Bürgermeisterin der Gemeinde, Bettina Schäfer, sagte, solle damit der Tagestourismus reguliert werden.

Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Urlauber, die ein Zimmer vor Ort haben, automatisch über ihre Kurkarte Zutritt zum Strand erhalten. Gleiches gilt für Einheimische. Mit der App sollen dann alle übrigen freien Plätze am Strand an Tagestouristen vergeben werden. “Unser Ziel ist der Beginn der Sommerferien, aber das wird sehr sportlich”, sagt Schäfer. Derzeit befindet sich das System noch in der Entwicklungsphase.

Nordsee und Mecklenburg-Vorpommern planen aktuell keine App für Strandbesucher

An der Nordsee bleibt hingegen alles wie es bislang war. Und auch in Mecklenburg-Vorpommern gibt es keine Pläne, Strandbesucher mittels App zu einer Planung von Strandbesuchen zu zwingen. Es gelten aber auf jeden Fall die allgemeinen Abstands- und Hygienevorschriften. Die Geschäftsführerin des Bäderverbands Mecklenburg-Vorpommern e.V., Annette Rösler, wird mit den Worten zitiert: “Die Nutzung einer App zur Buchung des “limitierten” Platzes am Strand wird es aller Voraussicht in Mecklenburg-Vorpommern nicht geben“.

Auf diese Corona-Maßnahmen müssen sich Touristen in Mecklenburg-Vorpommern einstellen

Auf zusätzliche Maßnahmen müssen sich Urlauber trotzdem einstellen. Dies wären unter anderem:

• Wegeleitsysteme für Urlauber: Über Treppen soll es verschiedene Zugänge zu den Stränden geben. Ein Leitsystem ist aber abhängig von den örtlichen Gegebenheiten und nicht überall einsetzbar.

• Infotafeln sollen noch einmal an die vorgeschriebenen Hygiene- und Abstandsregeln erinnern.

• Wasserwacht und der Strandvogt werden im Notfall die Gäste noch einmal auf die Regeln verweisen.

• Strandkörbe werden regelkonform in den vorgeschriebenen Abständen aufgestellt.

In Mecklenburg-Vorpommern geht man derzeit davon aus, dass sich die Besucher am Strand weitläufig verteilen und daher der Mindestabstand eingehalten wird. Da aktuell noch keine Tagesbesucher an die Strände dürfen und in den Hotels nur eine Auslastung von 60 Prozent erlaubt ist, scheint dies auch realistisch. Da dies aber nur noch bis Mitte Juni gilt, könnten bei anhaltendem Rückgang der Corona-Zahlen bald weitere Lockerungen folgen. So kann am Ende vielleicht doch ein Strand-Einlass per App-Ticket vorgesehen werden.

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Author
Sara Breitner