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Streit um Nazi-Denkmal auf Friedhof

Nachdem eine Lokaljournalistin Verbindungen zu den Nazis aufgedeckt hat, ist eine heftige Kontroverse über ein Monument in der Stadt Chur ausgebrochen.

Nachdem ein Lokaljournalist Verbindungen zu den Nazis aufgedeckt hat, ist eine heftige Kontroverse über ein Monument in der Stadt Chur ausgebrochen.

Jahrzehntelang wurde der riesige monolithische Granitblock in der Mitte des Friedhofs in der Schweizer Stadt Chur von den Passanten ignoriert; niemand schien zu wissen, was er eigentlich ist.

Doch das 13 Tonnen (13.000 kg) schwere Steinmonument, das die benachbarten Grabsteine in den Schatten stellt, sorgt nun für Kontroversen – und Peinlichkeiten.

Das Monument wurde 1938 erbaut und trägt die Worte “1914-1918; hier ruhen deutsche Soldaten … hier liegen deutsche Soldaten.” Obwohl Tausende von verwundeten Kriegsgefangenen, Franzosen, Briten und Deutschen, während des Ersten Weltkriegs in der Schweiz behandelt und interniert wurden, wurde das Monument nicht gebaut, um diesen gefallenen Soldaten zu gedenken.

Die Recherchen der Journalistin ergaben stattdessen Verbindungen zur Nazi-Präsenz in der Schweiz in den 1930er Jahren. Als die Nazis in Deutschland an Macht gewannen, beinhaltete ihre Propaganda das kultartige Gedenken ihrer gefallenen Soldaten. In den 1930er Jahren wurde die deutsche Kriegsgräberkommission Teil von Hitlers Propagandamaschine, deren Aufgabe es war, sichtbare Zeichen der Nazi-Macht in Deutschlands Nachbarländern und zu Hause zu schaffen.
Die deutsche Kriegsgräberkommission reichte ehrgeizige Pläne ein, um ein großes Mausoleum in der Schweizer Stadt St. Gallen zu bauen, die von den Schweizer Behörden abgelehnt wurden. Das Monument in Chur wurde jedoch genehmigt.

Obwohl zu dieser Zeit viele Deutsche in der Schweiz lebten und es Nazi-Organisationen gab, haben einheimische Schweizer faschistische Parteien nie wirklich Fuß gefasst und erhielten 1935 nur zwei Sitze im Schweizer Parlament und traten nie wieder an.
Schweizer Sympathisanten des Nazi-Deutschlands waren in Graubünden, dessen Hauptstadt Chur ist, gut dokumentiert. Während des Krieges waren Deutsche in der Schweiz weiterhin in der Nazi-Partei aktiv und zeigten ihre Nazi-Sympathien, während die Schweizer, die hofften, aus dem Kampf herauszubleiben, Kompromisse mit Berlin eingingen, Nazi-Gold bankten und jüdische Flüchtlinge abwiesen.

Erst im März 2022 genehmigte das Schweizer Parlament Pläne für ein offizielles Holocaust-Denkmal, zurzeit gibt rund 50 inoffizielle Denkmäler.

Die aktuelle Kontroverse um das Monument in Chur dreht sich vor allem um die Frage, was damit geschehen soll. Während einige für den Abriss plädieren, befürworten andere, dass es als Erinnerung an die Vergangenheit erhalten bleiben sollte. Unabhängig vom Ergebnis hat die Aufdeckung der Verbindungen des Monuments zum Nazi-Deutschland das Licht auf die unangenehmen Beziehungen der Schweiz zu ihren Nachbarn im Zweiten Weltkrieg und ihre eigene Vergangenheit geworfen.

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  • Diese ganzen Maulhelden von heute hätten mal damals leben müssen!
    Mein Opa hatte die Wahl: in den Krieg ziehen. Oder an der Wand erschossen zu werden.
    Du denkst erstmal an Deine Familie, und vielleicht hast Du die Chance, lebend zurückzukommen.

  • Diese Gestalten leiten unter Verfolgungswahn. Neulich einen Vogelschwarm gesehen, der eine SS-Förmige Fluglinie flog. Kann mal jemand den Vogelschutz anrufen, und die sollen die Vögel vom Himmel holen. Nur noch linke genter-gesteuerte Vollpfosten unterwegs.

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Sara Breitner