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Studie: Wie riskant ist der Supermarkt, das Restaurant, der Spielplatz?

Am Anfang der Pandemie war fast alles verboten. Heute wissen wir mehr darüber, wo die Viren wirklich lauern. Die größte Gefahr einer Ansteckung besteht an klassischen Orten des Vergnügens.

Die Texas Medical Association-Covid-19 Task Force untersuchte, wo genau das Ansteckungsrisiko mit dem Erreger Sars-CoV-2 am größten ist – unter der Annahme das Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden. Die Ergebnisse stellte der US-amerikanische Ärzteverband in einer übersichtlichen Skala bereit. Die Arbeitsgruppe unterteilte Orte des gesellschaftlichen Lebens fünf Risikostufen zu: Niedrig, moderat-niedrig, moderat, moderat-hoch und hoch.

Demnach besteht nur ein geringes Ansteckungsrisiko beim Tanken, beim Abholen einer Pizza oder Tennisspielen. Moderat-niedrig sei auch gemeinschaftliches Joggen oder Fahrradfahren, eine Stunde auf einem Spielplatz, zwei Nächte im Hotel, der Besuch beim Arzt, Einkaufen im Supermarkt, ein Spaziergang durch eine belebte Innenstadt oder der Restaurantbesuch im Außenbereich.

Moderat steige das Risiko beim Abendessen oder der Grillparty mit Freunden, beim Besuch von Schulen oder Kindergärten, in Shopping-Centern, im Büro oder im Schwimmbad. Noch etwas höher sei das Infektionsrisiko beim Friseur, im Restaurant-Innenbereich, auf einer Hochzeit oder Beerdigung, beim Händeschütteln, im Flugzeug und beim Ausüben von Mannschaftssport wie Fußball.

Ein hohes Risiko sehen die texanischen Mediziner bei Buffet-Restaurants, Fitnessstudios, Freizeitparks, Konzerten, religiösen Messen sowie im Sport-Stadion, im Kino und in Bars.

Wer sich schützen möchte, sollte jedoch auch die eigenen Familienmitglieder und deren Aktivitäten im Auge behalten. Verschiedene Studien bestätigten, dass besonders im eigenen Haushalt ein sehr hohes Ansteckungsrisiko bestehe. Das deutsche Robert-Koch-Institut (RKI) ermittelte, dass bis etwa Mitte Juli die meisten Ausbrüche auf private Haushalte zurückzuführen waren. Eine chinesische Studie kam zu ähnlichen Ergebnissen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn betonte darüber hinaus, dass “zumindest bestimmte Arten von Reisen und Urlaub Risiken mit sich bringen“ und appellierte an die Bundesbürger, die kommenden Ferien nicht im Ausland zu verbringen. „vielleicht schaffen wir es ja auch alle zusammen, mal für den Herbsturlaub und vielleicht auch gleich für den Weihnachtsurlaub mit, nicht so weit zu fahren, sondern einfach mal die Schönheit Deutschlands zu genießen”, sagte der CDU-Politiker und verwies auf den großen Aufwand, den Reiserückkehrer verursachten, wenn diese Infektionen aus dem Ausland nach Deutschland mitbrächten. Ein schnelles Ende der Pandemie sei nicht absehbar. Spahn sei jedoch zuversichtlich, dass die Balance zwischen normalem Alltag und Infektionsschutz immer besser gelinge. Wahrscheinlich seien schon in sechs Monaten Schnelltests verfügbar, die für viele Risiko-Aktivitäten einen “großen Unterschied” machten. 

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Author
Sara Breitner