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Thomas Cook Krise vor dem Kollaps – Hotel sperrt Urlauber „als Geiseln“ ein

Thomas Cook kurz vor der Pleite. Tausende Urlauber erleben das Voll-Chaos. Dutzende werden im Ausland festgehalten, weil Thomas Cook in Zahlungsschwierigkeiten ist.

Das tunesische 4 Sterne Hotel Les Orangers Beach Resort in Hammamet hat wegen der drohenden Pleite des Reiseanbieters Thomas Cook die Tore verschlossen und hält die Urlauber vor Ort gefangen. Der Grund: Das Hotel fürchtet nicht mehr von Thomas Cook bezahlt zu werden und will das Geld von den Urlaubern – ein Schock für Pauschalreisenden, die bereits bei Buchung bezahlt haben. Ein Engländer berichtete: „Vier Sicherheitskräfte halten die Tore geschlossen. Ich würde es als Geiselhaft beschreiben.“ Eine andere Urlauberin schreibt auf Twitter: „Bitte teilen!!! Wegen dem Thomas Cook-Problem werden alle britischen Touristen, darunter ich und mein Partner, im Hotel Les Orangers Beach in Tunesien festgehalten. Die Gäste müssen exorbitante Gebühren zahlen und werden im Hotel eingesperrt!!!“

Thomas Cook droht die Milliardenpleite. Weil ein Investor abgesprungen ist, braucht der Reisegigant 200 Millionen Pfund, um die Insolvenz zu verhindern. Und das wäre dann die zweite Zahlung nach einem ersten Rettungspaket in Höhe von 900 Millionen Pfund. In diesen Stunden führt Thomas Cook Gespräche mit der britischen Regierung und möglichen Privatinvestoren, um den großen Bankrott zu verhindern. Derweil befinden sich 600.000 Kunden des Reiseanbieters an den Urlaubsorten dieser Welt – wo sich die Lage zuspitzt: Hotels und Airlines fürchten um ihr Geld, die Urlauber um ihren Heimflug. Unter den betroffenen Touristen befinden sich etwa 300.000 Deutsche.

Der britische Außenminister Dominic Raab versucht zu beschwichtigen: „Wir hoffen, dass es weitergehen kann“, sagte er im BBC Interview. Darüber hinaus gebe es bereits Notfallpläne, um gestrandete Urlauber wieder nach Hause zu holen. Auch wer noch nicht geflogen ist, aber bereits bei Thomas Cook gebucht hat, muss in diesen Stunden bangen, wie sich das Blatt wendet. Für deutsche Urlauber gibt es eine Insolvenzversicherung, die in einem solchen Fall greifen soll. Kritiker hatten jedoch bereits in den vergangenen Wochen angemerkt, dass die Versicherung in ihrer Gesamtsumme auf 110 Millionen Euro gedeckelt sei. Als zweitgrößter Reiseanbieter der Welt könnte Thomas Cook diese Summe sprengen.

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Sara Breitner