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Todesdrama am Strand

Am Strand von Barmouth in Wales hat sich ein furchtbares Drama abgespielt. Der Stuckateur Jonathan Stevens hörte plötzlich die verzweifelten Schreie seiner Kinder. Diese waren von gefährlichen Strömungen erfasst und auf das Meer hinaus gerissen worden. Er schwamm, ohne einen Augenblick zu zögern, hinterher und konnte sie in Sicherheit bringen. Am Ende ertrank er selbst.

Mit ihrem kleinen Bruder Joshua (4) erlebte Tochter Lauren von Land aus alles in Einzelheiten mit. Die herzzerreißenden Einzelheiten veröffentlichte gerade die britische Zeitung „The Sun“. Die Geschwister Lacey (12) und Jack (10) hatten im flachen Wasser mit den neuen Bodyboards gespielt. Der Vater passte am Sonntag bei Rekordhitze an Land auf alle seine vier Kinder auf.

Plötzlich schalten Schreckensrufe

Innerhalb weniger Sekunden wurden nach Angaben von Lauren dann Lacey und Jack rund 100 Meter weit auf das Wasser hinaus getrieben. „Jack klammerte sich an sein Board, aber es ging so schnell. Sie sind beide gute Schwimmer, aber sie gingen immer wieder unter. Vor allem Jack kämpfte. Einmal war er etwa zehn Sekunden weg.“ Sofort riss sich Jonathan Stevens die Kleidung vom Leib und rannte ins Wasser. Er konnte Lacey als erstes erreichen und aus der starken Strömung ziehen. Jack war inzwischen schon rund 50 Meter weiter abgetrieben worden, aber Jonathan schwamm auch dort noch hin. Lauren sagte: „Er packte ihn, stieß auch ihn aus der Strömung. Ich glaube, es kostete ihn seine ganze Kraft, denn als nächstes verschwand Papa unter Wasser.“

Währenddessen stürzten auch die Rettungsschwimmer hinterher. Lauren erinnert sich: „Aber als sie bei Dad ankamen, schaukelte sein Kopf nur noch leblos auf den Wellen hin und her. Sie brachten ihn zurück zum Strand, richteten ihn im hüfthohen Wasser auf. Da öffnete er noch einmal seine Augen, sah zu mir, Joshua, Lacey und Jack hinüber, die inzwischen wieder bei uns waren. Er lächelte uns an. Dann brach er zusammen – und öffnete seine Augen nie wieder.“

Jonathan Stevens wurde später in einem Krankenhaus für tot erklärt. Der Tochter bleibt nur die Erinnerung und sie glaubt: „Um uns anzulächeln, hat er seine allerletzte Kraft aufgebraucht. Als er sah, dass es uns allen gut ging, konnte er loslassen und sterben.“

Im Internet ist inzwischen eine Spendenseite für die Kosten der Beerdigung eingerichtet worden. Die Mutter der Kinder, Laura (34), war an diesem Tag zu Hause geblieben. Sie sagte über ihren Lebenspartner Jonathan: „Er war einer von den Männern, die alles für ihre Kinder tun. Und wenn er sein eigenes Leben für sie opfert.“

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Alexander Grünstedt