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Top-Virologe erhöht Corona-Alarmstufe für Deutschland auf Orange

Top Virologe Alexander Kekulé erhöhte am Wochenende seine Einschätzung für das Gefahrenpotenzial in Deutschland. Damit verbunden sind fünf Verhaltensempfehlungen.

Virologe Prof. Alexander Kekulé, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie am Uniklinikum Halle (Saale) erhöhte am Wochenende seine Einschätzung für das Personal Alert Level (PAL) in Deutschland. Es ist ein Alarmstufensystem, das sich an Privatpersonen richtet, damit diese ihre Lage und ihre Handlungsoptionen besser einschätzen können. Es gibt vier Stufen:

Grün: keine Bedrohung, keine Handlungen erforderlich
Gelb: keine akute Bedrohung, vorbeugende Maßnahmen werden empfohlen
Orange: Bedrohung, persönliche Schutzmaßnahmen werden benötigt
Rot: ernsthafte Bedrohung, die Verhaltensänderungen dringend erforderlich macht

Aktuell befinde sich Deutschland gemäß Kekulé bei Orange: Die Bedrohung sei demnach vor Ort und jeder sollte persönliche Schutzmaßnahmen ergreifen. Kekulé empfiehlt folgende Verhaltensweisen:

1. Komme anderen Gesichtern nicht zu nahe
Um eine Tröpfcheninfektion zu vermeiden, sollten Menschen einen Sicherheitsabstand von zwei Metern halten. Da sich das Coronavirus über die Schleimhäute verbreitet, kann es durch Augen, Mund und Nase in den Körper eindringen. Eine normale Brille und ein Stofftuch über Mund und Nase bieten daher bereits eine erweiterte Schutzfunktion. Das Tuch kann bei 60 Grad gewaschen werden.

2. Hände waschen, bevor man das eigene Gesicht berührt oder isst
Die Viren, die Covid-19 verursachen, können über Stunden auf verschiedensten Oberflächen ausharren. Fasst man unterwegs z.B. einen Türgriff oder eine Haltestange an, können die Viren auf die eigenen Hände geschmiert werden. Wer sich jetzt ins Gesicht fasst oder sein Essen mit den Händen berührt, infiziert sich selbst per „Schmierinfektion“ – darum gilt es, gründlich die Hände zu waschen und bis dahin Finger von Gesicht und Essen fern zu halten!

3. Umarmungen nur mit den engsten Vertrauten
Die einfachste Art der Übertragung bietet eine Umarmung, bei der zwei Gesichter sich sehr nah kommen. Kekulé empfiehlt daher, nur noch Menschen zu umarmen, mit denen man sowieso Haushalt und Viren teilt, zum Beispiel der Lebenspartner oder die eigenen Kinder.

4. Öffentliche Räume sollten als kontaminiert betrachtet werden
Alle Innenbereiche, die der Allgemeinheit zugänglich sind, können an allen erdenklichen Berührungspunkten mit Viren kontaminiert sein. Wer sich in einem solchen öffentlichen Raum bewegt hat, sollte zuhause sofort die Kleidung an die Garderobe hängen und die Hände waschen. Wer eine Berührung der Haare mit der Umgebung nicht ausschließen kann, sollte auch diese waschen, bevor er zu Bett geht und die dort möglicherweise vorhandenen Viren an sein Kopfkissen schmiert.

5. Wer krank ist, sollte zuhause bleiben
Wer hustet oder Fieber hat, sollte während der Corona-Pandemie sich selbst und andere schützen und öffentliche Innenräume oder Kontakt zu Anderen vermeiden.

Trotz aller Empfehlungen rät Kekulé zu Gelassenheit. Wer sich mit dem Coronavirus infiziere, habe immerhin durchschnittlich eine 99% Überlebenschance.

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Author
Sara Breitner