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Am späten Freitagmorgen schrillten die Sirenen auf dem Schulhof, doch es handelte sich nicht um eine Übung. Menschen kämpften um ihr Leben gegen einen jungen tschetschenischen Mann, der mit einem Messer in die Schule eingedrungen war.

“Allahu Akbar”, arabisch für “Gott ist groß”, hörten Zeugen den jungen Mann rufen. Er erschien auf dem Schulhof des Gambetta-Gymnasiums in der nordfranzösischen Stadt Arras mit einem Messer und der Absicht zu töten.

Ein Lehrer schildert, er habe gesehen, wie mehrere Lehrkräfte versuchten, den Mann abzuwehren, der sie auf dem Schulhof angriff. Ein Mann, ein Lehrer, kam dabei ums Leben. Zwei andere wurden bei dem Versuch, den Angreifer zu überwältigen, verletzt, einer davon schwer. Die Polizei traf kurze Zeit nach der Alarmierung ein und nahm den Angreifer fest. Die beiden Überlebenden des Angriffs wurden in ein Krankenhaus gebracht.

Der 20-jährige Tschetschene, dessen Name als Mohammed M. angegeben wird, war der Polizei offenbar bereits wegen Radikalisierung bekannt. Er ist ein ehemaliger Schüler der Einrichtung. Wie das RND berichtet, wurden nach Angaben der Polizei sowohl er als auch sein jüngerer Bruder, der wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung verurteilt worden war, in Untersuchungshaft genommen. Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat dauern noch an.

Auf die Frage, wie der Angreifer unbemerkt in die Schule eindringen konnte, erklärte der Schulleiter, dass das Gambetta-Gymnasium ein großer und stark frequentierter Schulkomplex sei, in dem ein ständiges Kommen und Gehen herrsche. Es sei daher fast unmöglich, ihn abzuriegeln.

Frankreich ist in tiefer Trauer und unter Schock über die Tat. Viele erinnern sich an einen Mord, der sich vor drei Jahren ereignete, als der Lehrer Samuel Paty auf dem Heimweg von der Schule im Pariser Vorort Conflans-Sainte-Honorine von einem radikalisierten Täter getötet wurde. “Der Schrecken wiederholt sich”, so Didier Georges, Mitglied der Schulleitergewerkschaft, in einer Erklärung.