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Umfangreiche Streiks mitten in den Herbstferien

Die Gewerkschaft Ufo hat erneut zu umfangreichen Streiks aufgerufen. Die Maßnahmen treffen genau auf das Ferienende in sieben Bundesländern sowie mitten in die Herbstferien in NRW und Sachsen.

Am Sonntag den 20. Oktober soll die Lufthansa bestreikt werden. Die Gewerkschaft Ufo kündigte die Maßnahme als Warnstreik an. Die kommenden Streiks werden an den Flughäfen Frankfurt am Main und in München von 6:00 Uhr bis 11:00 Uhr ausgetragen. Dort sollen die Flugbegleiter der Lufthansa ihre Arbeit niederlegen, erklärte der stellvertretende Ufo-Vorsitzende Daniel Flohr. Weitere Arbeitsniederlegungen bei den fünf Lufthansa-Töchtern seien denkbar.

Die Gewerkschaft Ufo strebt eine Lohnerhöhung von 1,8 Prozent an. Außerdem befinden sich Ufo und Lufthansa bereits seit zwei Jahren im Rechtsstreit um den Gewerkschaftsvorstand und alte Tarifverträge. Die Lufthansa klagte, dass der Vorstand nicht satzungsgemäß ins Amt gebracht wurde und verweigert deshalb die Anerkennung seiner Beschlussfähigkeit in Streitfragen um die Tarifverträge. In jüngster Vergangenheit waren mehrere Ufo-Vorstände zurückgetreten. Aktuell führt ein Interimsvorstand die Gewerkschaft.

Ufo rechtfertigt ihre Position mit einem Gerichtsurteil des Frankfurter Arbeitsgerichts, welches die Kündigung der alten Tarifverträge durch Ufo für rechtmäßig erklärte. Flohr kritisierte, dass die Lufthansa wegen der Vorstandsfrage und immer wieder neuen Vorwürfen seit einem Jahr das Gespräch mit der Gewerkschaft verweigern würde. Darüber hinaus sei streikenden Mitarbeitern mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen gedroht worden. Die Lufthansa prüft unterdessen, ob Ufo überhaupt noch die zuständige Gewerkschaft sei. Flohr unterstellt der Lufthansa, dass sie sich Verdi als alternative Gewerkschaft aussuchen würde, weil „die deutlich genehmer“ sei und alten Forderungen des Arbeitgebers nachgeben würde. So gebe es bereits fertige Tarifabsprachen im Einvernehmen mit dem Lufthansa-Konzern, sagt der stellvertretende Ufo-Vorsitzende.

Lufthansa bezeichnet kommenden Streik als „rechtswidrig“
Die Lufthansa weigert sich unterdessen den kommenden Streik anzuerkennen und kündigte an, rechtliche Schritte zu prüfen. “Streiks der Ufo bei Lufthansa sind rechtswidrig”, teilte das Unternehmen mit. Für die Lufthansa sei unklar, ob Ufo überhaupt noch berechtigt sei, die Arbeitnehmer des Konzerns zu vertreten. Lufthansa möchte das komplette Flugprogramm aufrechterhalten.

In der Vergangenheit hatten Streiks bei der Lufthansa zu erheblichen Verkehrsbehinderungen geführt. Es ist jedoch nicht sicher, ob die Arbeitnehmerschaft dieses Mal noch bereit ist, sich gegen die Drohungen des Konzerns zu stellen und den Arbeitskampf mit Ufo zu führen.

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Sara Breitner