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Unerwartet: WHO stuft beliebte Lebensmittel als “möglicherweise krebserregend” ein

Die WHO stuft einen beliebten Zusatzstoff in Lebensmitteln als krebserregend ein. Betroffen sind Light-Produkte und Fertiggerichte aber auch viele Getränke, Kaugummies und Hustenbonbons.

Die Krebsforschungsagentur IARC der Weltgesundheitsorganisation WHO kam zu dem Urteil, dass der Süßstoff Aspartam „möglicherweise krebserregend“ sei.

Die Abstufung bezieht sich nicht auf die Gefährlichkeit des Stoffes, sondern auf den Stand der Erkenntnisse – also die vorliegenden Beweise für ein Krebsrisiko. Die Einstufung „möglicherweise krebserregend“ bedeutet also, dass Indizien vorliegen, die auf einen Zusammenhang zwischen Krebserkrankungen und dem beschriebenen Risikofaktor hindeuten.

Bezüglich der Neueinstufung von Aspartam sprach WHO-Direktor Francesco Branca von „begrenzter Evidenz“ für eine Krebsrisiko. Die Neueinstufung erfolgte auf Basis von drei Studien aus den USA und Europa. Die Forscher fanden Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Leberkrebs und dem Konsum des zuckerfreien Süßmachers.

Unverändert bleibt damit die Einschätzung der WHO zur empfohlenen Tageshöchstdosis von Aspartam. Diese bleibt bei 40 Milligramm Aspartam pro Kilogramm Körpergewicht. Ein Liter Cola Light enthalt etwas 130 Milligram des Süßstoffes. Ein Mensch mit mehr als 60 Kilogramm Körpergewicht kann demnach sehr viel Cola trinken, bis er den Höchstwert für Aspartam überschreitet.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) stufte Aspartam 2013 für die allgemeine Bevölkerung als unbedenklich ein. Das Urteil inkludierte auch Schwangere und äuglinge.

Unabhängig davon steht Aspartam seit langem in der Kritik. Laut WHO sind Süßstoffe nicht dazu geeignet, um abzunehmen. Bei langfristiger Verwendung zeigt sich sogar der gegenteilige Effekt. Bei Erwachsenen wurde außerdem ein erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen festgestellt. Auch der Einfluss von Süßstoffen auf die Darmflora gilt als bedenklich und möglicherweise krankmachend.

Dass nun ein bedingtes Risiko für Krebs offiziell bestätigt wurde, wird vor allem in den USA Folgen haben. Klassifizierungen von Gesundheitsbehörden werden dort als Grundlage für Produkthaftungsklagen verwendet.

Die WHO-Einstufung „möglicherweise krebserregend“ gehört zu einer Skala mit vier Abstufungen:

  • Krebserregend
  • wahrscheinlich krebserregend
  • möglicherweise krebserregend
  • nicht klassifizierbar

In derselben Einstufung wie Aspartam befinden sich auch Aloe Vera, Arbeit in einer chemischen Reinigung und Kimchi. Zum Vergleich: Der Konsum von rotem Fleisch oder der Umgang mit Glyphosat sowie Arbeit in einer Nachtschicht gelten als „wahrscheinlich krebserregend“. In der schärfsten Kategorie „krebserregend“ befinden sich Asbest, Alkohol, Rauchen und verarbeitetes Fleisch sowie Arbeiten als Anstreicher, also der tägliche Umgang mit Wandfarben.

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Jerry Heiniken