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Unfassbares Drama: Krankenhaus wird zur tödlichen Falle

Es ist eine Tragödie unfassbaren Ausmaßes. Auf einer Entbindungsstation im Senegal sind durch ein Feuer elf Babys getötet worden. Leider sind solche Vorfälle in dem westafrikanischen Land keine Seltenheit.

Elf kleine Babys sind bei einem schrecklichen Feuerdrama auf einer Entbindungsstation im Westen von Senegal ums Leben gekommen. Der Präsident des Landes, Macky Sall, schrieb auf Twitter, dass er mit Schmerz und Bestürzung von dem Drama in der Stadt Tivaouane erfahren habe. Ausgelöst wurde das Feuer in dem „Mame Abdou Aziz Sy Dabakh“-Krankenhaus in der Nacht zum Mittwoch durch einen Kurzschluss in der Elektrik, teilte der Bürgermeister der Stadt, Demba Diop, mit.

Es gelang den Rettungskräften, drei Babys zu retten, doch breiteten sich die Flammen rasend schnell aus. In lokalen Medien ist zu lesen, dass das Krankenhaus der Stadt, die rund 120 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Dakar liegt, erst vor kurzer Zeit eingeweiht worden war. Das Unglück veranlasste den Gesundheitsminister des Landes, das Treffen der Weltgesundheitsorganisation WHO in Genf umgehend zu verlassen und in seine Heimat zurückzukehren. „Eine Untersuchung ist im Gange, um herauszufinden, was passiert ist“, sagte er in einem Statement.

Solch tödliche Vorfälle kommen im Senegal immer wieder vor und betrifft vor allem die öffentlichen Krankenhäuser, auch wenn es dort einige der besten Kliniken der gesamten Region gibt. So starben im vergangenen Jahr in der Stadt Linguere vier Neugeborene auf einer Geburtsstation. Eine Klimaanlage mit einer Fehlfunktion war als Ursache für das Unglück ausgemacht worden.

Aber auch menschliches Versagen kommt häufig vor. So war unter anderem am Beginn des Monats ein lebendes Kind in einer Leichenhalle entdeckt worden, welches zuvor durch eine Mitarbeiterin eines Krankenhauses für tot erklärt worden war. Schlussendlich hat es diese Situation aber nicht überlebt, es starb zu einem späteren Zeitpunkt. Auch das Warten auf eine Entbindung oder einen Kaiserschnitt führt immer wieder zu Todesfällen in dem Land.

Schon oft wurden nach vergleichbaren Tragödien in dem Land Verbesserungen eingefordert, doch hat sich in der Vergangenheit nicht viel geändert. Der senegalesische Direktor von Amnesty International, Seydi Gassama, fordert die Regierung in Dakar nun auf, eine unabhängige Untersuchungskommission mit der Aufarbeitung des Dramas in der Geburtsklinik zu betrauen.

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Alexander Grünstedt