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Unheimliche Blasen in der Ostsee

Alarm in der Ostsee: Forscher entdecken bedrohliche Methangas-Blasen in Schwedens Tiefen. Ein Rätsel mit möglichen Klimafolgen.

An der schwedischen Ostseeküste haben Wissenschaftler eine beunruhigende Entdeckung gemacht. „Noch nie habe ich solch kräftige Blasen gesehen“, sagte ein Forscher nach der Untersuchung. Die Entdeckung ist sowohl bedrohlich als auch mysteriös. Schwedische Forscher wurden auf einen beträchtlichen natürlichen Methanausstoß in der Ostsee aufmerksam.

Das Gas quillt vor der Küste von Nynäshamn im Südosten Schwedens aus einer außergewöhnlichen Tiefe von 400 Metern hervor, berichteten die Wissenschaftler am Freitag, den 22. September 2023.

„Wir wissen, dass Methangas aus flachen Meeresböden in der Nähe der Ostseeküste aufsteigt, aber ich habe noch nie zuvor so kräftige Blasen gesehen und schon gar nicht in einem so tiefen Gebie“, so der Forscher Christian Stranne von der Universität Stockholm.

Methan entsteht unter anderem durch den Abbau von organischem Material am Meeresgrund. Der Hauptteil der Methanemissionen wird allerdings durch menschliche Aktivitäten verursacht, etwa bei der Gewinnung fossiler Brennstoffe, auf Mülldeponien oder in der Landwirtschaft. Methan ist als Treibhausgas erheblich schädlicher für das Klima als CO2.

Früher haben Wissenschaftler Methanblasen entdeckt, die in einer Höhe von 150 bis 200 Metern über dem Meeresboden aufsteigen. Bei der Forschungsexpedition der Universität Stockholm und der Linné-Universität im sogenannten Landsorttief in der Ostsee wurden nun jedoch Blasen in einer Höhe von 370 Metern über dem Meeresboden gefunden – bemerkenswert nahe an der Wasseroberfläche. Laut Stranne waren die Blasen auch außergewöhnlich groß.

Stranne glaubt, dass dieses Phänomen mit dem Sauerstoffmangel im Bodenwasser der Ostsee in Verbindung stehen könnte. In dieser Umgebung bleiben die Blasen länger stabil, wodurch mehr Methan an die Oberfläche gelangen kann, erklärte der Wissenschaftler. Er und seine Kollegen beabsichtigen nun, herauszufinden, warum in diesem Gebiet so viel Methan freigesetzt wird und ob es in der Ostsee noch weitere ähnliche Methanausstöße gibt.

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Sara Breitner