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USA “erfinden” neue Hinrichtungsmethode

Am Donnerstag in dieser Woche wird im amerikanischen Bundesstaat Alabama die Todesstrafe an einem Mörder vollstreckt, die großes Aufsehen in nicht nur den Vereinigten Staaten, sondern auch dem Rest der Welt verursacht. Anstelle der gängigen Methoden wie elektrischer Stuhl oder Giftspritzen hat man sich für eine äußerst ungewöhnliche und bisher noch nie angewandte Hinrichtungsmethode entschieden. 

Kenneth Eugen Smith, der im Jahre 1988 für nur $ 1000 einen Auftragsmord an einer Pastorenfrau begangen hatte, soll nämlich mithilfe von Stickstoff getötet werden. Dabei wird ihm eine Maske aufgesetzt und anstelle von Luft wird erstickendes Gas in die Maske eingeschleust. Sein Tod sollte nach Berechnungen innerhalb von 15 Minuten eintreten, aber hier ist man sich nicht sicher, denn Hinrichtung bei Erstickung ist ein neuer Beitrag auf der Liste der Hinrichtungsmethoden. 

Die neue und umstrittene Methode musste eingeführt werden, nachdem mehrere europäische, darunter auch deutsche und schweizerische, Pharmaunternehmen sich weigerten, die Zutaten für die Giftspritzen zu liefern, die bei der Vollstreckung der Todesstrafe an einem verurteilten Gewaltverbrecher notwendig sind. Demzufolge kam es zu einem vorläufigen Stillstand von Hinrichtungen in den meisten amerikanischen föderalen Staaten. Die Pharmaunternehmen argumentierten, dass ihre Medikamente Leben retten und nicht nehmen sollen. Außerdem fühle man sich nicht wohl dabei, den einzelnen amerikanischen Bundesstaaten dabei zu helfen, die Todesstrafe durch die Lieferung von tödlichen Chemikalien zu legitimieren. 

Dies ist das zweite Mal, dass Kenneth Eugene Smith eine Hinrichtungskammer betritt. Bereits letztes Jahr ist ein Versuch, ihn mit einer Giftspritze hinzurichten, fehlgeschlagen. Internationale Menschenrechtsorganisationen, darunter auch die Vereinten Nationen, haben den Staat Alabama wegen der Stickstoffmethode stark kritisiert. Hinrichtung durch Erstickung sei bisher unerprobt und die Maßnahmen werden deshalb als Folter betrachtet. 

Von den 50 Bundesstaaten in den USA vollstrecken 31 mit weit unterschiedlicher Häufigkeit die Todesstrafe. Als „anerkannte“ Methoden galten bisher Giftspritzen, elektrischer Stuhl, Hängen und Erschießungskommando. Nach dem ersten missglückten Hinrichtungsversuch an Kenneth Eugene Smith bat Alabama den amerikanischen föderalen Gerichtshof, Stickstoff-Erstickung auf die Liste der Hinrichtungsmethoden zu setzen. Als dies gewährleistet wurde, haben sich auch andere Bundesstaaten, darunter Arizona, California, Mississippi, Missouri, Oklahoma und Wyoming interessiert gezeigt, diese Methode in der Zukunft anzuwenden. 

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Alexander Grünstedt