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Vater wegen Vierfach-Mord in Gunzenhausen vor Gericht

Der Prozess gegen einen 31-jährigen Mann soll Aufschluss darüber geben, warum er in Gunzenhausen seine drei Kinder und seine Ehefrau getötet hat. Es deutet nach Auffassung der Anklage einiges darauf hin, dass die tödlichen Messerstiche gezielt von dem Mann geplant gewesen sind.

Im Juni 2018 kommt es im bayerischen Gunzenhausen zu einer unfassbaren Tat. Daber werden drei Kinder und ihre Mutter im eigenen Haus niedergestochen. Die Polizei nimmt kurz darauf den 31-jährigen Georg K. als Tatverdächtigen fest. Nur zwei Tage nach den Morden legt sich die Polizei auf den Ex-Partner der Frau und Vater der Kinder als Täter fest. In der nun vorliegenden Anklageschrift hat die Staatsanwaltschaft keinen vernünftigen Zweifel daran, dass der Mann für die Morde verantwortlich ist.

Der Familienvater hat sich demnach im vergangenen Sommer mit einem 16 Zentimeter langen Fleischermesser, welches er zuvor gekauft hat, in die Wohnung der Familie geschlichen und sich dort im Anschluss versteckt. Im Schlaf hat er dann seine drei Kinder im Alter von drei, sieben und neun Jahren erstochen. Auch seine von ihm getrennt lebende Ehefrau hat er innerhalb weniger Minuten mit dem Messer getötet.

Der Mann flüchtete über den Balkon der Wohnung, als der Bruder der Frau den Täter hörte. Durch den Sprung aus dem dritten Obergeschoss zog er sich schwere Verletzungen zu. Die Kriminalpolizei findet am Ort des Geschehens eine Situation vor, die laut Oberstaatsanwaltschaft Michael Schrotberger von der Staatsanwaltschaft Ansbach nur damit zu erklären ist, dass der Verdächtige einen absoluten Vernichtungswillen gehabt habe.

Mann schon vor der Tat gewalttätig

Georg K. kam nach seiner Verhaftung vorübergehend in einer forensischen Klinik unter. Im Dezember 2018 wurde der Angeklagte jedoch in eine reguläre Justizvollzugsanstalt überstellt. Ein vorläufiges psychiatrisches Gutachten ergab keine Hinweise auf das Vorliegen einer psychiatrischen Erkrankung, die zur Tatzeit von Relevanz gewesen wäre.

Ebenfalls wird der 31-jährige dafür angeklagt, dass er zwei seiner Kinder körperlich misshandelt haben soll. Gegenüber seiner Kinder und seiner Ehefrau soll er demnach schon im Jahre 2013 gewalttätig geworden sein. Gegen ihn ergeht schon damals ein Strafbefehl, doch das Paar verträgt sich in der Zwischenzeit wieder. Kurz vor der Tat im Juni kommt es zu erneuten gewalttätigen Auseinandersetzungen, so dass gegen ihn ein Kontaktverbot ausgesprochen wird. Hier sehen die Ermittler einen möglichen Auslöser für die Morde.

Derzeit geht die Anklage von einem geplanten Mord aus. “Für jeden Mord ist die Strafdrohung lebenslange Freiheitsstrafe. Zudem wurde mit der Anklageerhebung beantragt, die besondere Schwere der Schuld festzustellen.”, erklärte der Oberstaatsanwalt Michael Schrotberger.

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Jerry Heiniken