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Verdoppelung der Luftverkehrssteuer zugunsten des Klimas

Mal eben für eine Woche nach Ägypten fliegen und dann All Inclusive Urlaub machen wird nicht mehr so günstig sein wie bisher. Denn der Bundesverkehrsminister will den Billig-Fliegern den Kampf ansagen und plant eine Erhöhung der Luftverkehrssteuer.

Aus dem höheren Satz soll ein erheblicher Anteil in den Klimaschutz fließen.
Der Minister will damit auf die Vorschläge aus der Branche reagieren, diese wollen eine Anpassung der Abgabe erwirken. Die Erhöhung soll einen Anreiz dazu liefern, umweltfreundlichere Technologien zu entwickeln.

Schon seit längerer Zeit will die Branche das Geld aus der Ticketsteuer in die Weiterentwicklung umweltfreundlicher Innovationen zu packen. Da es sich derzeit aber noch um eine Steuer handelt und nicht um eine Gebühr, fließen die über 1 Milliarden Euro eben nicht in die Zukunftsplanung für Umwelt.

Sauberer Luftverkehr
Andreas Scheuer will daher handeln und will Geld in Innovation und Forschung stecken. Auch Svenja Schulze (SPD) macht Druck und fordert ein umfassendes Klimapaket. Hierin soll auch der Flugverkehr einbezogen werden. Ein großes Problem ist dabei die Verhältnismäßigkeit zwischen Flugzeug und öffentlichen Verkehrsmitteln. So erklärt Schulze: „Es kann nicht sein, dass auf bestimmten Strecken Fliegen weniger kostet als Bahnfahren“.

Gewinneinbrüche bei Billigfliegern
Eurowings und Ryanair verbuchen bereits kräftige Gewinneinbrüche. Seit 2011 ist die Steuer auf Inlandsflüge und Kurzstrecken auf 7,50 Euro gestiegen. Bei Mittelstreckenflügen wird eine Verkehrssteuer von 23,42 Euro pro Flug fällig, bei Fernflügen sogar 42,18 Euro. Die Steuer wurde damals von der schwarz-gelben Regierung eingeführt.
Obwohl das Ganze noch diskutiert wird, tobt bereits jetzt ein Preiskampf zwischen den Fluggesellschaften. Höhere Ticketpreise wären dann die Folge, es sei denn man spart an anderer Stelle.
Die Airlines können nicht ewig den Tiefpreiskampf durchhalten. Eurowings erklärte gegenüber der BILD, dass es einen extrem harten Konkurrenzkampf unter den Fluggesellschaften gebe. Flugpreise von unter 10 Euro wären ökonomisch, politisch und ökologisch nicht mehr zu verantworten.

Kosten tragen Fluggesellschaften und Kunden
Also wird das Fliegen wieder teurer? Dagegen hält der Luftfahrtexperte Heinrich Großbongart: „Die Fluggesellschaften können die Preise nicht einfach anheben, neue Flugzeuge sind bestellt – und die müssen sie vollkriegen. Ein leerer Sitz ist noch teurer als ein billiger Sitz.“
Im Zuge der Nationalen Luftfahrtkonferenz in Leipzig sollen weitere Gespräche geführt werden. Bei der Konferenz sind neben Andreas Scheuer auch die Bundeskanzlerin Angela Merkel und Peter Altmaier zugegen.

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Alexander Grünstedt