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Wahlen in Mexiko – die Hoffnung liegt links bei AMLO

An diesem Sonntag wählt Mexiko Teile des Kongresses – und seinen neuen Präsidenten. Klarer Favorit ist der Linke López Obrador. Er möchte mit der Korruption aufräumen. Doch schon vor der Wahl ging es blutig zu.

Ein Bürgermeisterkandidat wird kurz nach dem Besuch einer Diskussionsrunde in der Universität von Coahuila von einem Mann von hinten kaltblütig per Kopfschuss erschossen. Die Tat ist sogar gefilmt worden und dennoch kann der Täter nicht gefasst werden.

Solche Szenen sind alltäglich in Mexiko. Im vergangen Jahr starben fast 30.000 Menschen durch Gewalt. Die Monate vor der bedeutenden Wahl gehen als besonders blutig in die Geschichte Mexikos ein. Die Zahl der Morde schoss nochmals um 20 Prozent in die Höhe. Über 120 Politiker wurden im Wahlkampf erschossen, darunter 40 Kandidaten für Posten wie Bürgermeister und andere politische Funktionen. Im Wahljahr, so die Experten, steigt die Gewalt dramatisch an. Denn Wahlen bedeuten eine Neuverteilung der Macht.

Rund 3400 Posten werden dann neu besetzt, darunter die Parlamentsabgeordneten, Senatoren und Bürgermeister- am wichtigsten jedoch der Präsident. Wer nicht im Spiel um Macht mitzieht oder zwischen die Fronten gerät, bekommt das Gesetz von „Plata o plomo“ ( Geld oder Kugel) zu spüren.
Die vier Kandidaten müssen nicht nur um ihre Kandidatur kämpfen, sondern auch um ihr Leben.
Haushoher Favorit ist dabei der Linke Andrés Manuel López Obrador, von allen nur kurz Amlo genannt. Der 64-Jährige Kandidat der Partei Morena tritt mit dem Wahlspruch „Zusammen schreiben wir Geschichte” an. ER will die Korruption in den mexikanischen Eliten zerstören, gegen die Gewalt und die Armut vorgehen. Die Kluft zwischen Arm und Reich ist riesig. Ganze 40 Prozent der Mexikaner lebt an der Armutsgrenze.

Amlo wird gefeiert wie ein Rockstar, wie ein Messias. Der 64-jährige verspricht Frieden und eine Beilegung des Handelskonflikts mit den USA.

Ihm gegenüber stehen drei weitere Kandidaten auf das Amt des Präsidenten von Mexiko: Der 39-jährige konservative Anwalt Ricardo Anaya von der Partei PAN, der 49-jährige Technokrat und Yale-Absolvent José Antonio Meade von der Partei PRI und der parteiunabhängige Jaime Rodríguez, zurzeit noch der Gouverneur des Bundesstaats Nuevo Leon.

Alle vier sind grundverschieden und vertreten komplett andere Meinungen, nur eines vereint die Kandidaten: Alle vier sind gegen Trump.

Das Morden wird, egal unter welchem Präsidenten, weiter gehen, darin sind sich Experten sicher.

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Alexander Grünstedt