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Wegen der extremen Hitze kämpft Deutschland nun mit der nächsten Plage

Es ist wie eine Plage nach der anderen, erst die unglaubliche Hitze, dann Ernteausfälle, Lebensmittelpreise steigen und nun das – eine Plage, welche noch gefährlicher nicht sein könnte. Schuld daran ist die extreme Hitze.

Sie kommen heraus aus den Kanälen, kriechen aus den maroden Gemäuern und vermehren sich dabei so rasant. Die neue Plage überrollt Deutschland, denn vor allem in den Städten ist der Tisch für die Nager sehr reich gedeckt.

Warum die Ratten vermehrt auftauchen ist einfach. Im Sommer sind mehr Menschen draußen, hinterlassen Abfall überall. So zum Beispiel eine fallengelassene Grillwurst, das halbe Brot, Pommes, Eiswaffelreste und viele süße Getränkereste. Ratten sind Allesfresser. Doch nun schlagen die Städte Alarm- denn es ist eine Plage mit den Nagetieren geworden.

So zum Beispiel in der Hauptstadt Berlin, in welcher die Rattenplage seit fünf Jahren stetig zunimmt. So erklärt Sylvia Kostner vom Landesamt für Gesundheit und Soziales: „Deshalb gab es 2017 das erste Mal mehr als 10 000 Bekämpfungsmaßnahmen.“ Weiterhin erläutert Kostner: „Es steht mehr Fressen zur Verfügung. Wenn die Leute Reste auf den Boden werfen, zieht das Ratten an. Je mehr Fressen, desto schneller vermehren sie sich.“

Die Kammerjäger in der Hauptstadt sind hoffnungslos überfordert, denn sie kämpfen rund um die Uhr gegen die Rattenplage, welche sich nicht nur in alten Häusern und schmutzigen Gegenden, sondern schon in Dachgeschosswohnungen und Arztpraxen. Und dieses Jahr ist es besonders schlimm.

In Leipzig sieht die Situation nicht besser aus. Durch den wenigen Regen bleiben die Rückzugsräume der Ratten in der Kanalisation trocken. Diese Bedingungen sind ideal, denn normalerweise würde viele von ihnen in den überfluteten Kanälen ertrinken.

Bereits im ersten Halbjahr meldete das Institut für Hygiene und Umwelt 634 Ratten. Inzwischen kommen auf jeden Einwohner an die fünf Ratten, erklärt der Kammerjäger Stefan Wulf.
Im sächsischen Bernburg fraßen sich die Plagegeister durch Hauswände. Genug ist genug der Wasserzweckverband will nun härtere Maßnahmen ergreifen. Doch die Problematik liegt nicht nur bei den Tieren, sondern beim Verhalten der Menschen. Weggeworfene Lebensmittel in unserer Konsumgesellschaft und marode Gebäude bieten den Tieren Unterschlupf und Nahrung.

Der Kammerjäger Wulf erklärt: „Der Gesetzgeber verbietet, dass Ratten vorbeugend mit Gift bekämpft werden. Es dürfen nur unvergiftete Köder, z. B. Hafer, ausgelegt werden. Erst wenn sie angefressen sind, dürfen sie gegen Gift-Köder getauscht werden. So wird man der Lage aber nicht Herr“. Auch wenn das Gift eingesetzt würde, sterben die Tiere nicht sofort, sondern verbluten innerlich und verenden erst nach drei Tagen. In dieser Zeit sind schon die nächsten Generationen der Nagetiere geboren.

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Alexander Grünstedt