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Weiteres Bundesland lahmt beim Informieren über Testergebnisse

Ganze 11 Tage wartete ein Infizierter auf sein Testergebnis aus Bayern. Doch nicht nur im Süden Deutschlands gibt es Probleme, alle Testpersonen über das Ergebnis zu informieren.

Nach dem bayerischen Debakel um verspätete Ergebnisse aus den Corona-Teststationen an den Autobahnen, meldet nun auch Rheinland-Pfalz Probleme. Aufgrund des hohen Zulaufs komme es in dem Bundesland am Rhein ebenfalls zu Verzögerungen bei der Übermittlung von Testergebnissen, gestand Harald Michels, Leiter des Gesundheitsamtes für Trier und Trier-Saarburg. Wie in Bayern soll auch in Rheinland-Pfalz die Papierarbeit den Prozess in die Länge ziehen. Allerdings würden in Trier alle Probanden positiver Testergebnisse sofort benachrichtigt, versicherte Michels gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, „Das ist hier nicht so wie in Bayern. Wir schaffen es nur nicht, die negativen Befunde zeitnah rauszugeben“.

Infizierter erfuhr erst nach 11 Tagen von seinem Befund

44.000 Reiserückkehrer, die sich in Bayern testen ließen, warteten tagelang auf ihr Testergebnis. 900 der Proben, die zunächst nicht zugeordnet werden konnten, wurden positiv getestet. Einer der Infizierten wartete trotz Corona Warn App ganze 11 Tage auf sein Testergebnis. Das Magazin „Focus Online“ interviewte den 19-Jährigen aus Hamburg. Er sei von einem Kroatienurlaub heimgekehrt. Anfang August galt der Aufenthalt dort noch als sicher. Trotzdem sei er vorsichtig gewesen, habe dort beim Einkaufen eine Maske getragen, meistens in der Ferienwohnung gegessen, Partys gemieden und Abstand gehalten. Eigentlich war der 19-Jährige nicht von einem Risiko ausgegangen. Doch weil er bei der Heimfahrt zufällig die Teststation an der Grenze zu Österreich gesehen hätte, habe er sich testen lassen. „Sicher ist sicher“ dachte sich der Hamburger.

Obwohl für sein Urlaubsziel und die Durchreiseländer weder eine Test- noch Quarantänepflicht bestand, habe der Hamburger sich knapp eine Woche lang selbst in Quarantäne begeben und auf das Testergebnis gewartet. Doch weil dieses nicht kam und die App nicht reagierte, habe er sich wieder unter Leute begeben, sogar eine Party mit 15 Personen besucht. Vier Tage später kam dann das erschütternde Ergebnis per Post: Seine Probe war positiv auf Sars-Cov-2 getestet worden. Alle 15 Party-Freunde und fünf Familienmitglieder hätten sich nun gemeinsam mit ihm erneut in Quarantäne begeben. Der 19-Jährige macht sich nun Sorgen, dass er für eine weitere Infektionsfolge und vielleicht schwere Krankheitsverläufe in Hamburg verantwortlich sein könnte. Tatsächlich wirft ihm das allerdings niemand vor, denn der Fehler wurde in Bayern gemacht.

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Author
Sara Breitner