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Wieder schließen Läden: Nächste, große Modekette steht vor dem Aus

Sie gehört zu den großen, deutschen Modeketten und ist nun finanziell in die Schieflage geraten. 177 deutsche Filialen und Stores von Gerry Weber sind gefährdet.

Der Damenmodehersteller Gerry Weber kündigte diese Woche eine finanzielle Sanierung an. 2.100 Arbeitsplätze und 177 Filialen in Deutschland werden nun auf den wirtschaftlichen Prüfstand gestellt. Denn Gerry Weber schreibt schon wieder rote Zahlen und kann nur noch durch einen harten Schnitt die Insolvenz abwenden und die Aufrechterhaltung des Betriebs bis 2026 zu sichern.

„Gerry Weber International AG kündigt finanzielle Neuaufstellung mit präventivem StaRUG-Verfahren sowie operative Restrukturierung des deutschen Retail-Geschäfts an“, ist die offizielle Mitteilung des Mode-Unternehmens. Hinter dem 2021 in Deutschland eingeführten StaRUG-Verfahren steckt eine Quasi-Enteignung des Betriebs. Das heißt, die Produktion und Vermarktung des Modelabels wird mit erheblichen Sparmaßnahmen und Umstrukturierungen am Leben gehalten. Die Aktie verschwindet allerdings von der Börse.

Die Anleger scheiden vermutlich „kompensationslos“ aus. Im Falle Gerry Weber ist das nun schon fast symptomatisch. Denn bereits 2019 passierte den Aktionären dasselbe. Damals meldete das Modelabel Insolvenz an und Großanleger wie JPMorgan kauften sich ein. Die Fachzeitschrift „Der Aktionär“ spricht von der „Zombie-Apokalypse“, weil Gerry Weber nach der Wiederauferstehung nun zum zweiten Mal „stirbt“. Von Investitionen in Gerry Weber wird abgeraten.

Bis zum Sommer will Gerry Weber seine neue Strategie festlegen. Dann werden Kunden erfahren, ob ihre Lieblingsfiliale bestehen bleibt und Aktionäre werden herausfinden, wieviel sie tatsächlich verlieren.

Grund für die erneute finanzielle Schieflage soll die weltpolitische und wirtschaftliche Lage sein. Die Corona-Krise, der Ukraine-Krieg, die Inflation und daraus resultierende Veränderungen im Kaufverhalten der Kunden hätten Gerry Weber hart zu gesetzt.

Gerry Weber ist mit diesem Problem nicht alleine. Erst vor kurzem meldete die Modekette TK Fashion Insolvenz an. Und die Mode-Kaufhauskette Galeria befindet sich mitten im Insolvenzverfahren. Auch C&A musste die Schließung von vielen Filialen ankündigen. Und sogar der im Ausland sehr erfolgreiche Modegigant Primark musste sein deutsches Filialnetz ausdünnen. Bei Schuhhändlern sieht die Lage ähnlich düster aus. Mit Görtz und Salamander sind zwei der ältesten, deutschen Schuhverkäufer in die Pleite gerutscht. Auch Reno und der ehemalige Mutterkonzern HR Group mussten vor kurzem Konkurs anmelden. Bei den andauernden Pleitemeldungen dürften in den Einkaufsstraßen vieler Städte unübersehbare Lücken entstehen.

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  • Was erwartet der Kunde von Allen genanten und die noch folgen werden. Wir als Kunde wünschen uns für die breite Masse der Bevölkerung bezahlbare Waren für den eigenen Bedarf. So wie es schon lange auf dem Markt aussieht ,wandern unsere deutschen Hersteller ins billige Ausland ab Geldgier und die eigenen Machtinteressen sind der Motor für dieses politisch gewollte Verhalten. Wenn die Politik Interesse am eigenen Standort hätte müsste Sie etwas unterstützender sein. Entweder werden dort neue Produktionsanlagen errichtet oder es wird billig in China und Co für den einheimischen Markt produziert. Von der angesagten Rückholung der eigenen Produktion nach Deutschland spürt man nichts. Wir werden jeden Tag mit % konfrontiert wo was und wieviel dort produziert wird. Aber das Kapital entscheidet was wo hergestellt wird. Deutschland verkümmert zum Spielball der Mächtigen und bleibt auf der Strecke.

  • Wenn die Produktion in Deutschland stattfindet wird es unbezahlbar denn die Löhne/Gehälter werden auf die Produkte umgelegt und wie wir hier gerade sehen wird kräftig gestreikt um mehr Lohn zu bekommen weil jeder befürchtet sein Leben nicht mehr finanzieren zu können . In Asien bekommen sie höchstens die Hälfte von denen in Deutschland. Des Weiteren sind die Nebenkosten auch gestiegen und auch das wird auf die Produkte umgelegt und jetzt raten Sie mal wie hoch die Preise werden wenn hier produziert wird ,dann sind wir nicht mehr wettbewerbsfähig.

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Sara Breitner