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Zerschlagung: Beliebte deutsche Supermarktkette ist am Ende

Was passiert mit Hunderten Filialen der beliebten deutschen Supermarktkette Real, die vor mittlerweile drei Jahren  an den russischen Finanzinvestor SCP verkauft wurde?

Die Verhandlungen hatten monatelang gedauert – nach dem Deal war schnell klar, dass es zur Zerschlagung des Unternehmens kommen würde. Teil davon sind 276 Real-Märkte, 34.000 Beschäftigte, 80 Immobilien und der Online-Shop real.de.

Mitbewerber zeigten sich naturgemäß sehr interessiert an den Filialen. Kaufland – zur Schwarz-Gruppe (Lidl) zugehörig – erhielt den Zuschlag, 114 Real-Filialen übernehmen zu dürfen. Edeka – seines Zeichens deutscher Marktführer – erhält rund 62 Real-Standorte. Globus übernimmt 16 Standorte. Immer bei jedem Geschäft dabei: Das Bundeskartellamt. Denn es gab immer wieder wettbewerbsrechtliche Einwände.

So hätte Edeka eigentlich 72 Real-Filialen übernehmen wollen, wäre dann aber laut Kartellwächter zu groß geworden. 62 Filialen waren noch zu vergeben – und landeten schließlich beim Frankfurter Anwalt und Investor Sven Tischendorf. Er kündigte umfangreiche Investitionen in die Modernisierung der Standorte an, „die zu signifikanten Verbesserungen führen und ein modernes Einkaufserlebnis bieten.“ Doch so kam es nie – im Mai diesen Jahres gingen die Filialen wieder an die SCP Group zurück und sollen nun “am Stück” einen neuen Besitzer finden.

Die führenden Unternehmen der deutschen Lebensmittelbranche sind Edeka (darunter Netto Marken-Discount), Rewe (ebenso Penny), die Schwarz-Gruppe (Lidl und Kaufland), Metro (Metro C+C und Real) sowie Aldi Nord und Süd.

Marktführer Edeka hatte 2022 einen kolportierten Nettoumsatz von über 55 Milliarden Euro. Insgesamt betreibt das Unternehmen 11.000 EDEKA Märkte im gesamten Bundesgebiet. Dazu kommen die Niederlassungen des Discounters Netto sowie die Spar-Geschäfte. Lidl und Kaufland gehören zur Schwarz-Gruppe, die gemeinsam 13.000 Filialen betreiben und 2022 über 35 Milliarden umsetzten.

Auf Platz 3: Die REWE-Gruppe mit 31,02 Milliarden Euro Umsatz im Vorjahr. In den Lebensmittelmärkten waren 2019 etwa 140.000 Mitarbeiter beschäftigt. Rewe ist aber auch ein Touristikunternehmen.

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Martin Beier