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Zweifel am Corona-Wunder in China: Reporter machen Gruselfunde

Laut China ist das Corona-Virus in Wuhan besiegt. Experten sprechen von einem „medizinischen Wunder“ und Reporter filmen LKWs voll beladen mit tausenden Urnen.

Entdeckungen chinesischer Investigativ-Reporter lassen darauf schließen, dass in Wuhan viel mehr Menschen an Covid-19 gestorben sind, als bekannt gegeben wurde. Offiziell meldete China 2.535 Corona-Tote. Doch Reporter des Magazins “Caixin” filmten LKW-Ladungen mit tausenden Urnen.

Den Recherchen zufolge wurden einem einzigen Bestattungsunternehmen der Stadt binnen zwei Tagen 5000 Urnen zugeliefert. Im Gebäude entdeckten die Reporter weitere 3.500 Urnen. Ein LKW-Fahrer gab an, dass er bis zum 4. April mit weiteren Lieferungen von täglich 500 Urnen beauftragt sei. Die Zahlen dieses einen Bestattungsunternehmens übersteigen die offiziellen Todesopferzahlen bereits um mehr als das Doppelte. Nun gibt es allerdings noch sieben weitere Bestattungsunternehmen in Wuhan. Die Entdeckung legt nahe, dass in den vergangenen Wochen auffällig viele Menschen gestorben sind.

Wegen der umfangreichen Quarantänemaßnahmen und Ausgangssperren in Wuhan konnten die Stadtbewohner erst diese Woche die Bestattungsunternehmen aufsuchen, um die Asche ihrer Angehörigen abzuholen. Laut “Caixin” mussten die Hinterbliebenen dort bis zu fünf Stunden Schlange stehen, bis sie die Asche ihrer Verstorbenen in einer Urne entgegennehmen konnten.

Die Ausgangssperre galt seit 25. Januar. Wenn man davon ausgeht, dass die Zahlen die “Caixin” recherchiert hat, für alle acht Bestattungsinstitute etwa gleichliegen, sind seit Ende Januar mehr als 80.000 Menschen in Wuhan eingeäschert worden. Zum Vergleich: Im letzten Quartal 2019 fanden nach offiziellen Angaben 59.000 Feuerbestattungen statt.

Auch das öffentliche Radio- und Fernsehnetzwerk RTHK aus Hongkong berichtet über Geschehnisse, die skeptisch machen: Demnach beklagten Menschen in Wuhan, sie seien von den Krankenhäusern abgewiesen worden, obwohl sie eindeutige Symptome der Corona-Infektion aufwiesen. Niemand hätte sie getestet. Die Menschen warfen der chinesischen Regierung vor, dass die Zahl der Neuinfektionen absichtlich manipuliert würden.

Vor drei Tagen erst wurde die Abschottung der chinesischen Stadt Wuhan gelockert. Der letzte Infizierte gilt als geheilt und die Helfer wurden abgezogen. Auch die Reisebeschränkungen der gesamten Provinz Hubei wurden offiziell aufgehoben. Einige Einschränkungen bleiben bestehen und es gab Berichte, dass Polizisten die Grenze zur Nachbarprovinz überwachten und Menschen an der Ausreise aus Hubei gehindert hätten. Peking beschwichtigte und rief alle Chinesen dazu auf, die Bürger aus Hubei nicht zu diskriminieren.

Auch Experten äußern hin und wieder vorsichtige Zweifel an Chinas Corona-Zahlen. Während die Fälle in Europa und Nordamerika explodieren, scheint das Problem in China bereits gelöst. Virologen und Epidemiologen sagen einen anderen Verlauf voraus. Der Seuchenhistoriker Karl-Heinz Leven bezeichnete das Verschwinden der Epidemie in Wuhan als „medizinisches Wunder“ und fügte hinzu, dass die Infektion sich auch dort weiterverbreiten werde, wenn die Städte nicht mehr abgeriegelt seien.

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Sara Breitner