Kategorien: News

14-Jähriger stirbt wegen WhatsApp-Kettenbrief “Momo Challenge”

Bei der “Momo Challenge” werden WhatsApp-User von einem angeblich toten Mädchen kontaktiert. Jetzt ist ein Teenager aus Frankreich gestorben, weil er den „Scherz“ ernstnahm.

Ein 14-jähriger Teenager aus Frankreich soll sich das Leben genommen haben, nachdem er im WhatsApp-Kettenbrief “Momo Challenge” dazu aufgefordert wurde. Sein Vater behauptet gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, der Junge hätte sich mit einem Kimono-Gürtel erhängt, weil er “bei diesem verdammten Spiel mitgemacht” hatte. Er möchte nun gegen Youtube, WhatsApp und den französischen Staat klagen, weil seiner Meinung nach mehr getan werden müsse, um junge Menschen vor derlei Gefahren aus dem Internet zu schützen.

Die „Momo-Challenge“
Bei der „Momo-Challenge“ handelt es sich um eine Sonderform des Cybermobbings. Die Opfer werden über WhatsApp aufgefordert, „Momo“ zu kontaktieren. Diese soll ein verstorbenes Mädchen sein und fordert ihre Opfer auf, eine Reihe gefährlicher Aufgaben auszuführen. Ansonsten würde „Momo“ einen aufsuchen und fürchterliche Dinge tun. Die Erpressung endet mit dem Suizid.

Was steckt dahinter?
Die Polizei informierte bereits im August dieses Jahres darüber, dass Momo ursprünglich ein japanisches Fabelwesen ist. Dieses sieht aus wie eine abstruse Kreuzung aus Mädchen und Krähe mit riesig, schwarz umrandeten Augen, einem grotesk verzerrten Mund und zerzausten Haaren. Diese Skulptur wurde von einer Firma in Japan hergestellt und in einer Kunstgalerie in Tokio ausgestellt. Ausstellungsbesucher machten sich einen Scherz daraus, ein WhatsApp-Profil für Momo zu erstellen und gruselige Nachrichten zu verschicken.

Die Polizei weist daraufhin, dass Eltern die Ängste ihrer Kinder unbedingt ernst nehmen und das Gespräch suchen sollten: Der WhatsApp-Nutzer Momo ist nicht real und wird seine Drohungen niemals wahrmachen. Die Angst davor ist jedoch real und gefährlich.

Momo wurde viral
Der Scherz ging um die Welt und wurde Ernst. In wenigen Wochen verbreiteten sich Horror-Nachrichten von Momo in verschiedensten Spielvarianten. Manche sollten nur erschrecken, andere zielten auf handfeste Betrügereien ab. So soll Momo zu Paypal-Zahlungen aufgefordert haben. Die Nachrichten sind immer mit grausamen Drohungen verbunden und der Aufforderung, den Text an viele Menschen weiterzuleiten. Zahlreiche Youtube-Videos von angeblichen Erfahrungen mit Momo stacheln die Angst der Betroffenen weiter an. Seither erscheinen auch immer wieder Meldungen von Teenagern, die aus Angst vor Momo Suizid begangen haben sollen. Der Fall in Frankreich ist jedoch der erste bekannte Momo-Suizid in der EU.

Menschen die unter Suizidgedanken leiden, können sich kostenlos an die Telefonseelsorge wenden: 0800 111 0 111 (alternativ 0800 111 0 222). Unter www.frnd.de (“Freunde fürs Leben”) finden sich weitere Informationen und Hilfsangebote.

Social
Author
Sara Breitner