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270 teils giftige Container in die Nordsee gestürzt

Gefahrengut vor Borkum: Wegen eines Sturms gingen dem Frachter “MSC Zoe” 270 Container über Bord und stürzten in die Nordsee.

Die „MSC Zoe“ unter der Flagge Panamas gehört zu den weltgrößten Containerschiffen. Der etwa 400 m lange Frachter kann rund 19.000 Container laden. Die „MSC Zoe“ befand sich gerade in der Nordsee als der erste Wintersturm über sie hinwegfegte. Während des Unwetters gingen 270 Container von Bord. Wie das Havariekommando berichtet, soll mindestens einer davon Gefahrengut enthalten.

Die BILD-Zeitung berichtet mit Bezug auf die niederländische Küstenwache, dass drei Container Fässer mit hoch entflammbarem organischen Peroxyd enthielten. Der Stoff wird in der Kunststoffindustrie eingesetzt und kann besonders giftig für im Wasser lebende Organismen werden. Der Fischbestand der Nordsee sei somit gefährdet. „Zudem befinden sich ein gelber, ein blauer und ein rostbrauner Container in der Nordsee, die unter keinen Umständen geöffnet werden dürfen.“ so die BILD.

Drei der Container trieben in niederländischen Gewässern, einer in Deutschen. Die niederländische Küstenwache gab an, dass 21 Container auf den Inseln Vlieland, Terschelling und Ameland gestrandet seien. Nach Augenzeugenberichten die der FAZ vorliegen, seien die Strände übersät mit Objekten wie Spielzeug, Glühbirnen, Kleidung oder Möbelstücken. Im niederländischen Radio habe Bert Wassink, der Bürgermeister von Terschelling große Sorge über die im Wasser treibende Plastikmenge zum Ausdruck gebracht. „Das haben wir noch nie mitgemacht. Es geschieht häufiger, dass Container ins Wasser geraten, aber noch nie zuvor so viele“, so Wassink.

Für die Insel Borkum wurde ein Warnmeldung herausgegeben, da man befürchtet, dass das Gefahrengut an die ostfriesische Küste gespült werden könnte. „Keinesfalls offene Container oder freigesetzte Stoffe berühren,“ erklärte der Landkreis Leer mittelts Warn- und Informationssystem Katwarn und ergänzte: „Sollten Sie einen Container entdecken, bitte umgehend der Rettungsleitstelle, Telefon 112, melden.“

Auch der Schiffsverkehr in der Nordsee wurde durch die Container beeinflusst. „In der Nacht war das Ems-Fahrwasser westlich von Borkum vorübergehend gesperrt“, zitiert die FAZ einen Sprecher des Havariekommandos am Donnerstag. Die BILD ergänzte, im Wasser treibende Boxen könnten zur Gefahr für kleine Schiffe werden. Außerdem könnten Container miteinander verbunden sein und damit auch größere Schiffe beschädigen.

Nach dem Unglück legte die „MSC Zoe“ in der Nacht auf Donnerstag wie geplant im Bremerhaven an. „Die endgültige Zahl der Container wird sich erst bei der Zählung in Bremerhaven herausstellen“, sagte der Sprecher des Havariekommandos.

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Stephan Heiermann