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Abfangaktion: Russland und Deutschland geraten über der Ostsee aneinander

Zunehmende Spannungen im Luftraum über der Ostsee: Ein deutsches Militärflugzeug soll dem russischen Luftraum “zu nahe” gekommen sein. Die Russen fühlten sich provoziert und reagierten, indem sie einen Kampfjet aufsteigen ließen. Dieser “begleitete” schließlich den deutschen Seefernaufklärer vom Typ Lockheed P-3C Orion.

Die Maschine aus Deutschland ist als „fliegendes Auge der Marine“ bekannt und gehoert der Bundeswehr – das Modell P-3C Orion ist das größte Kampfflugzeug der heimischen Flotte. Es dient zur Aufklärung, Seeraumüberwachung und U-Boot-Jagd. An Bord geladen waren Radar, Laserentfernungsmesser und eine Infrarot-Video-Kamera-Kombination.

Ein Sprecher der Marine bestätigte mittlerweile den Zwischenfall: Es habe sich um einen Routine-Aufklärungsflug im internationalen Luftraum vor Kaliningrad gehandelt. Das russische Ministerium verortete dagegen „eine Verletzung der russischen Staatsgrenze, die verhindert wurde.” Vor Erreichen des russischen Luftraums soll die deutsche Maschine abgedreht haben, woraufhin auch der russische Su-27-Kampfjet zu seiner Basis zurückkehrte.

In der Gegend um Kaliningrad, einer russischen Exklave am südlichen Rand des Baltikums, befindet sich ein militärisch ausgebauter Vorposten des Kreml. Man vermutet dort außerdem Iskander-Mittelstreckenraketen, die eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern haben. Auch die russische Ostseeflotte hat dort ihre Basis. Kein Wunder also, dass die Russen ein Auge auf den hiesigen Luftraum haben.

Immer wieder kommt es zu ähnlichen Abfangaktionen: Im Luftraum über der Ostsee nehmen die Spannungen zwischen NATO-Streitkräften und Russland zu, seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar häufen sich die Vorfälle. So hatte etwa im Mai 2022 ein russisches Aufklärungsflugzeug die deutsche Luftwaffe alarmiert, als es über der Ostsee anflog, woraufhin zwei Eurofighter zu einem Alarmstart aufsteigen mussten. Sie leiteten  das russische Flugzeug im internationalen Luftraum von Deutschland schließlich um.

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Martin Beier