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Amokfahrt in Trier fordert mehrere Tote

In Trier ist ein Mann mit seinem Auto durch eine Fußgängerzone gerast. Dabei erfasste er mehrere Menschen. Der Sprecher der Polizei, Karl-Peter Jochem, sagte: “Es gibt mehrere Tote und eine ganze Reihe Schwer- und Schwerstverletzter”. Auch ein Kleinkind ist unter den Opfern, sagte Malu Dreyer, Ministerpräsidentin des Landes.

Derzeit ist die genaue Zahl der Opfer noch unklar, der Fahrer ist verhaftet worden. Offenbar „wahllos“ hatte der Mann mit seinem SUV in der Fußgängerzone Menschen angefahren. Nach unbestätigten Berichten kamen mindestens vier Personen ums Leben, 30 weitere wurden zum Teil schwer verletzt.

Polizeisprecher Jochem sagte weiter, dass es sich um einen 51-jährigen Deutschen aus dem Kreis Trier-Saarburg handele. Rund einen Kilometer sei er durch die Stadt gefahren. Er sei „vier Minuten nach Ersthinweis“ festgenommen worden, erklärte der Innenminister des Landes, Roger Lewentz. Unklar ist bisher, warum der Mann in die Fußgängerzone gefahren ist. “Wir können im Moment nichts zur Motivation sagen”, sagte der Sprecher. Den Angaben zufolge hat sich der Fahrer noch nicht geäußert.

Keine Hinweise auf politischen Hintergrund

Auch liegen bislang keine Hinweise für ein politisches Verbrechen vor, wie die Deutsche Presse-Agentur mit Verweis auf Sicherheitskreise mitteilte. Der Fahrer ist nicht als Gefährder eingestuft. In einem Interview sprach der Oberbürgermeister von Trier, Wolfram Leibe, davon, dass der Täter mit hoher Geschwindigkeit unterwegs war. Vor Ort werden derzeit die völlig traumatisierten Augenzeugen seelisch betreut, es herrsche große Betroffenheit in der gesamten Stadt.

Bürgermeister Leibe: “Bild des Grauens”

Von dem tödlichen Unfall zeigte sich der Oberbürgermeister geschockt: “Wir sehen solche Bilder im Fernsehen ganz oft und denken, das kann bei uns nicht passieren. Jetzt ist es auch in Trier passiert.” Aus der gesamten Region sind Rettungskräfte im Einsatz. “Alle sind damit beschäftigt, Verletzte und Schwerstverletzte im Moment in die Krankenhäuser zu bringen. Es war einfach nur schrecklich”, sagte Leibe und schilderte, wie er einen Turnschuh auf dem Weg durch die Stadt gesehen habe. Unter den Opfern befinde sich ein Baby, sagte die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, am Nachmittag vor Ort.

In der Fußgängerzone habe sich ihm ein „Bild des Grauens“ geboten. Augenzeugen haben davon berichtet, wie Menschen durch die Luft geschleudert wurden. Große Teile der Stadt sind derzeit abgesperrt, ein Großaufgebot von Rettungskräften und Polizei ist im Einsatz. Es bestehe nach der Festnahme aber keine Gefahr mehr für die Bevölkerung.

Auf den tödlichen Unfall hat auch die Bundesregierung reagiert. So twitterte der Regierungssprecher Steffen Seibert: “Was in Trier geschehen ist, ist erschütternd. Die Gedanken sind bei den Angehörigen der Todesopfer, bei den zahlreichen Verletzten und bei allen, die in diesem Moment im Einsatz sind, um die Betroffenen zu versorgen.”

Sichtlich bestürzt zeigte sich auch der Ministerpräsident des Saarlandes: “Eine solche Tat geht uns allen mitten ins Herz, denn solch sinnlose Gewalt kann jeden treffen”, sagte der CDU-Politiker in einer Stellungnahme. “Unsere tiefe Solidarität gilt jetzt unseren Nachbarn und Freunden in Trier und ganz Rheinland-Pfalz.”

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Jerry Heiniken