Kategorien: News

Amri-Freund stellte mit Kindern IS-Hinrichtungen nach

Während seine Aufenthalts in Berlin stellte ein Vertrauter des Weihnachtsmarkt-Attentäters Amri mit Kindern IS-Hinrichtungen nach.

Der Tunesier Bilal Ben Ammar gilt als Freund des Attentäters Anis Amri, der 2016 einen gestohlenen Lastwagen mitten in einen Berliner Weihnachtsmarkt steuerte. Bei dem Anschlag starben elf Menschen. Der rechtmäßige Fahrer des LKWs wurde ermordet. Im Zuge der Aufarbeitung des Anschlags rückte Ammar immer mehr ins Visier der Ermittlungen.

Enthauptung imitiert
In einem Vermerk des Bundeskriminalamtes (BKA) ist zu lesen, dass Bilal Ben Ammar IS-Hinrichtungen mit Kindern nachstellte und die Szenen auf Video festhielt. Den Angaben zu Folge entstanden die Aufnahmen 2016 in einer Berliner Flüchtlingsunterkunft. Darauf sei zu sehen, wie ein syrischer Jugendlicher gefesselt auf dem Boden liegt und von einem Kleinkind mit einem Plastikschwert verprügelt wird. Ben Ammar soll das Geschehen mit der Folterung von Muslimen in Burma verglichen haben und forderte das Kleinkind auf, zuzuschlagen. Die Ermittler notierten: “Danach forderte Ben Ammar das Kind auf, angsteinflößend zu brüllen und zeigte, wie man einen ‘gefangenen Kriminellen des Assad-Regimes’ befragt, bis dieser seine Verbrechen gesteht”. Zuletzt habe er an dem Jugendlichen eine Enthauptung imitiert.

Bekennender Islamist
Weiter geht aus dem Vermerk hervor, dass Ammar sich gegenüber seinen Mitbewohnern in der Unterkunft als Islamist zu erkennen gab. Im Kontakt mit der Heimleitung und den Sozialarbeitern habe er sich hingegen “kooperativ verhalten”. Der Kölner Stastanzeiger zitierte Ermittlungsunterlagen, wonach Ammar bereits 2015 über Terroranschläge redete. „In Dortmund müsste etwas passieren, und Züge müssten bombardiert werden“, lautet demnach eine Aussage aus einem belauschten Gespräch. Ammar sei vorübergehend festgenommen worden, doch konkrete Beweise für Terrorpläne hätten sich nicht finden lassen.

Ein Mann mit vielen Namen
Aus dem BKA-Schreiben geht auch hervor, dass Ammar immer wieder neue Identitäten vorgab. Demnach ließ er sich nicht nur unter verschiedenen Namen sondern auch als Marokkaner, als Ägypter und als Libyer registrieren. 2014 soll er mit einem Boot nach Italien und dann über die Schweiz nach Deutschland gereist sein. Am 1. Februar 2017 wurde er nach Tunesien abgeschoben.

Komplize beim Weihnachtsmarkt-Anschlag?
Gemäß Focus-Recherchen soll Ammar dem Weihnachtsmarkt-Attentäter geholfen haben, vom Tatort zu entkommen. Der Untersuchungsausschuss des Bundestages, der mögliche Fehler der Behörden rund um den Anschlag aufklären soll, wolle ihn wahrscheinlich demnächst als Zeugen vernehmen, schreibt das Magazin. Ob er in Berlin oder Tunesien befragt werden soll, sei noch unklar.

Social
Author
Sara Breitner