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Bedrohung durch israelische Soldaten: Deutsche im Visier

Für Aufruhr sorgt aktuell die Nachricht, dass israelische Soldaten auch deutsche Bürger ins (Waffen-)Visier nehmen. Ein Angriff auf die Pressefreiheit sei es, was einem ARD-Team ist im Westjordanland nach eigenen Angaben aktuell passiert ist.

Das Team gibt an, von israelischen Soldaten vorübergehend festgehalten und bedroht worden zu sein, als es mit einem palästinensischen Mitarbeiter sowie einer deutschen Mitarbeiterin nach einem Interview auf dem Rückweg gewesen sei. Das berichtete Korrespondent Jan-Christoph Kitzler am Sonntag auf der Seite „tagesschau.de“ sowie auf „BR24“.

Der Zwischenfall ereignete sich südlich der palästinensischen Stadt Hebron. Israelische Soldaten hätten das Fahrzeug aufgehalten und sich sehr aggressiv gezeigt, auch nachdem sich die Insassen des Autos als Journalisten geoutet hatten. Die Militärs hätten mehrfach Waffen in das Teamfahrzeug gehalten. Für den Bayerischen Rundfunk, der das ARD-Studio Tel Aviv betreibt, ist das, was sich abgespielt hat, nichts anderes als ein Angriff auf die Pressefreiheit.

Das israelische Militär will nun, da es von den Vorwürfen erfahren hat, Bericht prüfen.

„Die Soldaten haben uns mit ihren Waffen bedroht und uns gefragt, ob wir Juden seien. Unsere Kollegin wurde als Verräterin beschimpft“, sagte Korrespondent Kitzler. Besonders brisant: Das TV-Team der ARD war unterwegs, um über Gewalt radikaler jüdischer Siedler gegen Palästinenser zu berichten, die im von Israel besetzten Westjordanland stattfinden soll. Die Blockade am Wagen dauerte mehr als einer Stunde und soll sich erst entspannt haben, als schließlich noch mehr Soldaten und auch Polizeikräfte dazukamen. „Für uns ist es der zweite Vorfall innerhalb einer Woche. Unser Team hat sich klar als akkreditierte Pressevertreter ausgewiesen und war fernab militärischer Sicherheitsbereiche“, beschwert sich der Leiter des ARD-Studios, Christian Limpert. „Wir können das Vorgehen des israelischen Militärs nicht akzeptieren.“

Bereits Ende Oktober gab es ein Appell des Verbandes der Auslandspresse in Israel an die israelische Armee, dass die Sicherheit von Journalisten stets zu gewährleisten sei. Des Weiteren war von zwei Vorfällen im Westjordanland berichtet worden, bei denen Soldaten Reporter angeblich unter Druck gesetzt hätten. Einmal waren ebenfalls ARD-Mitarbeiter betroffen.

Bild: Israel Defense Forces, CC BY 2.0 , via Wikimedia Commons

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Martin Beier