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Benzinpreis bald bei €1,60 pro Liter?

Wenn Donald Trump seine Drohungen gegenüber dem Iran wahrmacht, könnte der Benzinpreis bedrohlich steigen.

Der politische Tumult im Iran hat den Benzinpreis bereits in schwindelerregende Höhen getrieben. Für den Liter Super zahlen die Deutschen an der Zapfsäule bereit 1,40 Euro. Grund dafür ist der Barrelpreis, der sich zeitweise auf 76 Dollar hochgeschaukelt hatte.

Es wird noch teurer, falls US-Präsident Donald Trump seine Sanktionspläne gegenüber dem Iran heute wahrmacht. Die Entscheidung des schillernden US-Präsidenten würde den Weltmarkt schätzungsweise 1 Million Barrel Öl pro Tag kosten, berechnet WELT-Wirtschaftsredakteur Holger Zschäpitz. Russische Nachrichtenportale rechnen gar mit einem Preisanstieg auf 85 Dollar pro Barrel, was einem Preisanstieg von 14 % entsprechen würde.

Der bereits gestiegene Ölpreis ließ sich durch die derzeit niedrigen Heizkosten aufgrund der sommerlichen Temperaturen weitestgehend verdrängen. Autofahrer spüren die Teuerung jedoch deutlich. Bewahrheiten sich die russischen Prognosen, so erwarten uns an der Zapfsäule rund 1,60 Euro pro Liter.

Der drohende Preisanstieg hat zwei Gründe: Zum einen ist die Ölförderung im instabilen Venezuela eingebrochen. Zum Anderen blickt die Welt auf Donald Trumps Entscheidung bezüglich des Atomabkommens mit dem Iran. Da der Interessenskonflikt mit dem Iran eines von Trumps großen Wahlthemen war, ist es sehr wahrscheinlich, dass das teure Szenario für den Ölpreis war wird. Wenn der US-Präsident entscheidet, aus dem Abkommen mit dem Iran auszusteigen, sind die Folgen vermutlich Wirtschaftssanktionen gegen den Iran. Das derzeitige Öldefizit könnte sich damit drastisch verschärfen. Im Klartext heißt das, dass die Nachfrage um Öl dann deutlich höher sein wird, als es das Rohölangebot hergibt.

Hintergrund zum Ölabkommen mit dem Iran ist die Sorge vor Atomwaffen aus dem Nahost-Staat. Im Rahmen des Abkommens hatte der Iran eingewilligt, seine Urananreicherung zu reduzieren und scharfe internationale Kontrollen an den zuständigen Anlagen zu akzeptieren. Trump hält das Programm für unzureichend und strebt eine schärfere Außenpolitik gegenüber dem Iran an. Deshalb droht er das Abkommen aufzukündigen und den Iran wieder mit Sanktionen zu belegen. Neben dem steigenden Ölpreis könnten die politischen Konsequenzen einen gravierenden Einfluss auf Weltpolitik und -Wirtschaft haben. Die Tagesschau formuliert heute „Iran könnte das militärische Nuklearprogramm wiederaufnehmen und innerhalb kurzer Zeit eine Atombombe bauen.“ Die Entscheidung des US-Präsidenten wird am Dienstag-Abend erwartet.

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Sebastian Hahn