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Berufungsgericht: 12-jähriger Archie muss im Krankenhaus sterben

Seit einer schweren Verletzung bei einer TikTok-Challenge liegt Archie Battersbee im Koma. Seine Eltern haben in der letzten Instanz eine Klage gegen seinen Tod im Krankenhaus verloren.

Die Eltern des 12-jährigen Archie Battersbee aus Essex in England sind vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) gescheitert. Die Richter lehnten ihren Antrag ab, die Ärzte davon abzuhalten, Archies lebenserhaltende Maßnahmen abzubrechen. Das heißt: Der kleine Archie muss sterben.

Eine Katastrophe für die Familie. Doch es kommt noch schlimmer. Auch der Einspruch der Eltern Hollie Dance und Paul Battersbee gegen ein Urteil des Obersten Gerichtshofs, das die Verlegung des Jungen in ein Hospiz verhindert, bevor seine lebenserhaltende Behandlung eingestellt wird, ist am Freitag (05.08.) abgelehnt worden.

Hollie Dance und Paul Battersbee hatten sich an das Berufungsgericht gewandt, nachdem der High Court entschieden hatte, dass die Verlegung des 12-jährigen Jungen, nicht in seinem besten Interesse sei. Die Ärzte, die den Jungen in den letzten vier Monaten behandelt haben, erklärten Archie für “hirntot”. Hollie Dance sagte, sie wolle, dass ihr Sohn “seine letzten Momente im Kreise seiner Familie verbringt”. Diesem Wunsch wurde durch die Gerichte nicht entsprochen.

Der 12-jährige Archie liegt im Koma, seit er im April bewusstlos aufgefunden wurde. Seine Mutter glaubt, dass er bei der verhängnisvollen Internet-Challenge “Blackout” mitgemacht und sich bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt hat.

Archies langes Sterben

Das Krankenhaus hatte ursprünglich geplant, die Behandlung schon am Montag (1. August) um 14 Uhr zu beenden. Wegen der virtuellen Anhörung des Berufungsgerichts, das über den Antrag auf Fortführung von Archies Behandlung entscheiden sollte, wurden die lebenserhaltende Versorgung bis Dienstagmittag (2. August) fortgeführt.

Diese Entscheidung wurde aufgeschoben, während die Familie erfolglos versuchte, beim Obersten Gerichtshof eine Berufung einzulegen. Der Barts Health NHS Trust plante daraufhin, Archies lebenserhaltende Maßnahmen am Mittwoch (3. August) um 11 Uhr abzubrechen, falls die Familie nicht einen Antrag beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte stellen würde, was sie auch tat.

Die Behandlung sollte dann am Donnerstag (4. August) eingestellt werden, was jedoch verschoben wurde, da die Familie auf gerichtlichem Wege versuchte, Archies Verlegung in ein Hospiz zu erreichen. Alistair Chesser, leitender Arzt des Barts Health NHS Trust, sagte, dass das tiefe Mitgefühl der Familie von Archie gilt” und fügte hinzu: “Wir sind bestrebt, allen in dieser schwierigen Zeit die bestmögliche Unterstützung zukommen zu lassen”.

Archies Mutter sagte am Donnerstag (4. August) gegenüber Medien: “Wir haben nicht einmal die Möglichkeit, als Familie zusammen in einem Raum zu sein, ohne Krankenschwestern”.
“Es gibt absolut keine Privatsphäre, weshalb die Gerichte immer wieder von einem würdevollen Tod sprechen – warum dürfen wir unser Kind nicht in ein Hospiz bringen und seine letzten Momente, seine letzten Tage privat miteinander verbringen?”

Ein Sprecher der Kampagnengruppe “Christian Concern”, die die Familie von Archie unterstützt, sagte den Medien: “Alle rechtlichen Möglichkeiten sind ausgeschöpft worden. Die Familie ist am Boden zerstört und verbringt jetzt wertvolle Zeit mit Archie.”

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Sara Breitner