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Julen (2) immer noch im Schacht: Neuer Rettungsversuch

Der zweijährige Julen ist seit Sonntag in einem tiefen Schacht gefangen. Seine Rettung wird zur Mammut-Aufgabe und den Rettern läuft die Zeit davon.

Totalan, Spanien: Julens Eltern mussten am Sonntag mit ansehen, wie ihr kleiner Junge in einen 110 m tiefen, nur 25 cm breiten Brunnenschacht stürzte. Seitdem versuchen mehr als 100 Rettungskräfte Tag und Nacht ihn zu befreien. Inzwischen sind Tiefbau-Spezialisten am Werk.

Weil der Schacht so schmal ist, können die Retter nicht hinterher steigen. Eine Roboterkamera folgte Julens Spuren bis auf 80 Meter Tiefe. Dann versperrte Erde, die sich im Innern des Tunnels gelöst hatte, den Weg.

Deshalb sollte ein Tunnel parallel zum Brunnen zu dem Jungen gebohrt werden. Doch massive Steine blockierten die Bohrungsarbeiten. Die Hoffnung sinkt, Julen auf diese Weise rechtzeitig zu erreichen. Trotzdem seien die Grabungen nicht eingestellt worden, betonte ein Vertreter des Bergbau-Ministeriums gegenüber der Zeitung „La Vanguardia“. Die Tiefbau-Experten beschlossen, einen weiteren Tunnel aus anderer Richtung zu dem Jungen zu bohren.

Doch die Bohrungen zu dem zweiten Tunnel haben noch nicht einmal begonnen, denn die schweren Geräte, die dazu notwendig seien, müssten noch an den Grabungsort transportiert werden. Es könnte Tage dauern, bis der Tunnel gegraben ist.

Vater hat noch Hoffnung
Die Retter hoffen, dass der Junge sich in einem Hohlraum in einer Luftblase befinden könnte und deshalb noch Überlebenschancen hat. „Bitte hört nicht auf, bis wir ihn da rausgeholt haben“, bat der Vater die Einsatzkräfte. „Ich habe weiter die Hoffnung, dass mein Sohn noch lebt“, sagte der José R. gegenüber der Zeitung „El País“.

Retter finden DNA-Spuren
Zunächst hatte es Zweifel gegeben, ob der Junge tatsächlich in den Brunnen gefallen ist. Doch inzwischen konnten die Retter eine Tüte mit Süßigkeiten, einen Becher und Haare des Jungen aufspüren. Ein DNA-Test bestätigte, dass die Haare zu Julen gehören. Die Behörden betrachten es damit als bestätigt, dass der Junge sich in dem Loch befindet.

Illegale Bohrungen keine Seltenheit
Der Junge fiel vermutlich einer illegalen Bohrung, die nicht sachgemäß abgesichert wurde, zum Opfer. Weil Wasser in Südspanien knapp ist, werden in der Region immer wieder tiefe Brunnenlöcher ohne Genehmigung gegraben, berichtete „El País“.

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Sara Breitner