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Nun also doch. Nach der Pleite der Muttergesellschaft Thomas Cook wird die Bundesregierung und das Land Hessen der Condor mit einem Überbrückungskredit beispringen. Über einen Zeitraum von sechs Monaten soll die Fluggesellschaft finanzielle Mittel von 380 Millionen Euro erhalten.

Die zuständigen Ministerien haben im Ringen um die Rettung der von der Insolvenz bedrohten Fluggesellschaft Condor einen Überbrückungskredit beschlossen. Mit rund 380 Millionen Euro will der Staat der Airline helfen. Auf einer Pressekonferenz bestätigte der Konzern diese Meldung. Darin heißt es: “Die Condor Flugdienst GmbH hat heute von der Bundesregierung und der hessischen Landesregierung die Zusage über eine Bürgschaft für einen sechsmonatigen Überbrückungskredit in Höhe von 380 Millionen Euro erhalten.” Zunächst wird aber erst die Europäische Kommission den Kredit überprüfen, bevor der Betrag dann ausgezahlt werden könne, heißt es dazu im Umfeld der Beteiligten. Es könne daher noch nicht gesagt werden, wann dies der Fall sein wird.

An der Entscheidung war auch das Kanzleramt beteiligt.

Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministers Peter Altmaier von der CDU war unter anderem ausschlaggebend, dass damit die Möglichkeit geschaffen werde, viele der fast 5000 Arbeitsplätze bei der Condor dauerhaft zu erhalten. Rund 240.000 Reisende seien derzeit mit der Condor an ihren Urlaubsorten. Mit dieser Entscheidung werde es diesen ermöglicht, zu „annehmbaren Konditionen“ nach Hause zurückzukehren.
Neben dem Finanz- und Verkehrsministerium war an dieser schweren Entscheidung auch das Kanzleramt beteiligt gewesen. Der Flugbetrieb der Airline könne so aufrechterhalten werden und biete dem Unternehmen die Möglichkeit, sich so zu strukturieren, um am Markt bestehen zu können. Es gebe für die Firma eine Perspektive, erfolgreich zu agieren und den Kredit zurückzuzahlen.

Das Unternehmen teilte in diesem Zusammenhang mit, dass als nächstes ein sogenanntes Schutzschirmverfahren eröffnet werden soll. Das bedeutet, dass das Unternehmen de facto eine Insolvenz in Eigenregie anmeldet. Sofern eine Sanierung nicht offensichtlich erfolglos sein wird, kann diese genehmigt werden. Der Vorsitzende der Geschäftsführung sagte, dass sich die Condor damit von möglichen Forderungen der Muttergesellschaft Thomas Cook befreiten könne und die volle Unabhängigkeit erlange.

Hälfte Bund, Hälfte Hessen

Die bislang profitable Condor hatte im Zuge der Insolvenz des britischen Mutterkonzerns einen Überbrückungskredit beantragt. Damit sollen Liquiditätsengpässe verhindert werden. Der Flugbetrieb und die Geschäfte werden von den rund 4900 Mitarbeitern fortgeführt.

Von Seiten der hessischen Landesregierung ist bereits vor der Kreditzusage Unterstützung zugesagt worden. “Wir haben ein bewährtes Verfahren in solchen Konstruktionen. Der Bund nimmt die Hälfte und die betroffenen Länder nehmen die andere Hälfte”, sagte Finanzminister Thomas Schäfer (CDU) dem Hessischen Rundfunk. “Da Condor ja ein hessisches Unternehmen ist, wäre die andere Hälfte für das Land Hessen.”