Corona-Ansteckungen in Deutschland erneut gestiegen
Die Ansteckungsrate bezüglich des Coronavirus ist in Deutschland erneut über die kritische Marke von 1 angestiegen. Dies teilte gestern Abend das Robert-Koch-Institut (RKI) der Öffentlichkeit mit. Die sogenannte Reproduktionszahl, das heißt, die Zahl an Menschen, die durch einen Coronainfizierten angesteckt werden, läge damit aktuell bei 1,10 und gibt erneut Anlass zur Sorge.
Schon in der jüngsten Vergangenheit hatte das RKI immer wieder betont, dass die Reproduktionszahl unter 1 liegen müsse, um die weltweite Epidemie endlich abflauen zu lassen und Schritt für Schritt wieder ein normales Leben zu ermöglichen. Erst am vergangenen Mittwoch hatte das RKI noch einen Wert von 0,65 angegeben und damit landesweit für ein so wichtiges Aufatmen gesorgt. Doch dieses Ergebnis hatte nicht lange Bestand und ist seit Mittwoch wieder stetig angestiegen. Ob die immer weiter anstehenden Lockerungen im Land dieses Ergebnis zu verschulden haben ist rein spekulativ.
Weiter heißt es vom RKI jedoch auch: Aufgrund der statistischen Schwankungen könne noch nicht abschließend bewertet werden, ob sich der sinkende Trend der letzten Wochen weiter fortsetzt oder ob es wieder zu einem weiteren Anstieg der Fallzahlen kommt. „Der Anstieg des geschätzten R-Wertes macht es erforderlich, die Entwicklung in den nächsten Tagen sehr aufmerksam zu beobachten“, schreibt das RKI in seinem aktuellen Situationsbericht und gibt damit noch keine Hoffnung auf einen neuen Wandel.
Laut einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sind bundesweit bis Samstagabend mehr als 169.300 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Davon sind mindestens 7434 Menschen an der Virusinfektion verstorben.
Nach RKI-Schätzungen haben in Deutschland rund 143.300 Menschen die Infektion überstanden. Zusätzlich rechnen Experten, genau wie in anderen Ländern, aber auch hierzulande mit einer hohen Dunkelziffer genesener und verstorbener Covid-19-Patienten.
