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Corona-Ausbruch in Klinik: Hunderte in Quarantäne

Nach einem Corona-Ausbruch in einem Klinikum sind die Behörden alarmiert. Eine komplette Station musste isoliert werden. Hinzu kommt: Bundesweit ist die Zahl aktiver Fälle wieder gestiegen.

Das Dortmunder Klinikum Mitte meldete einen Corona-Ausbruch. 15 Personen wurden positiv auf das Virus Sars-Cov-2 getestet. Neun der Infizierten gehören zum Krankenhauspersonal, sechs waren Patienten in der Klinik.

Um eine weitere Verbreitung der Krankheit zu verhindert, wurden Hunderte, die mit den Infizierten in Kontakt standen, unter Quarantäne gestellt. Die ganze Station, wo der Ausbruch festgestellt wurde, ist nun gesperrt. Weitere Stationen sollen nicht betroffen sein. Das Gesundheitsamt Bochum teilte mit, dass der Ausbruch soweit unter Kontrolle sei.

Die dpa meldet, dass in der nordrhein-westfälischen Großstadt ein Krisenstab eingerichtet wurde. Wie ein Sprecher des Klinikums mitteilte, seien seit Freitag fast 1000 Patienten und Mitarbeiter des Krankenhauses auf das Virus getestet worden. Rudolf Mintrup, vorsitzender Geschäftsführer des Krankenhauses, bestätigte ebenfalls, dass Hunderte “aus dem Umfeld der betroffenen Station” auf Covid-19 getestet wurden. Auch sei sichergestellt, dass die betroffene Station keine weiteren Patienten mehr aufnehme, bis eine Ansteckung ausgeschlossen werden könne. Ein Patient sei zeitweise auf eine andere Station verlegt worden. Details hierzu sind nicht bekannt.

Das Corona-Geschehen im Überblick

Am heutigen Donnerstag ist die gesamtdeutsche Zahl der Akut-Infizierten erstmals seit zwei Monaten wieder gestiegen. Innerhalb der letzten 24 Stunden wurden bundesweit 555 neue Fälle gemeldet. Gleichzeitig starben 26 Menschen und 400 wurden als genesen geschätzt. Aktuell sind gemäß dieser Zahlen 5.460 Menschen in Deutschland infektiös.

Der Reproduktionsfaktor (R-Wert) wird tagesaktuell auf 0,86 geschätzt. Das bedeutet, dass 100 Akut-Infizierte theoretisch 86 Menschen anstecken. Laut RKI wird der R-Wert aus Zahlen berechnet, die das Infektionsgeschehen vor acht Tagen spiegeln. Der Wert reagiere dabei sensibel auf kurzfristige Schwankungen der Fallzahlen, wie sie etwa bei einzelnen Ausbrüchen geschehen. Der 7-Tage-Reproduktionsfaktor, der diese Schwankungen ausblenden soll, liegt laut dts Nachrichtenagentur heute bei 1,02. Man geht davon aus, dass die Behörden das Infektionsgeschehen bei einem R-Wert von unter 1,0 unter Kontrolle halten können. Steigt der Wert darüber, wird die Lage kritisch.

Weltweit wurden insgesamt 7,3 Millionen Menschen positiv auf Sars-Cov-2 getestet. Über 416.000 Menschen davon starben im Verlauf der Erkrankung. Unter anderem in den USA, Brasilien, Indien und Russland steigen die Zahlen der gemeldeten Fälle weiterhin alarmierend. In Europa sind die Zahlen seit dem Höhepunkt im zweiten Quartal wieder gesunken. Am 15.6. werden die Grenzkontrollen zwischen den Schengenstaaten aufgehoben. Zu Ländern außerhalb der EU empfiehlt die EU-Kommission einen Einreisestopp bis Ende Juni. Die Beschränkungen hinsichtlich einzelner Nicht-EU-Länder könnten am 1. Juli gelockert werden.

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Jerry Heiniken