Corona-News: Kassenärzte fordern STIKO-Empfehlung für eine Drittimpfung
Die Diskussionen über die Drittimpfungen in der Corona-Pandemie nehmen kein Ende. Dringenden Handlungsbedarf von Seiten der Ständigen Impfkommission sieht daher der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung Andreas Gassen. Diese solle eine entsprechende Empfehlung aussprechen, da diese „rationalere“ Entscheidungen im Gegensatz zur Politik träfen.
Eine unmissverständliche Empfehlung zum Thema Auffrischungsimpfung fordert die Kassenärztliche Bundesvereinigung von der Ständigen Impfkommission des Bundes. Zu den Zeitungen der Funke Mediengruppe sagte der Vorsitzende, dass es für bestimmte Gruppen nunmehr dringend einer Empfehlung hinsichtlich der Drittimpfungen geben müsse, da die STIKO über die entsprechenden Daten verfüge. Auch könnten die Experten der Kommission die notwendigen Entscheidungen treffen, da sie sich mit dem Impfen bestens auskennen würden. „Die STIKO wäre für solche Vorgaben die richtige Institution.“
Besonders im Blick habe die Vereinigung dabei Menschen, die ein entsprechend hohes Risiko aufweisen, trotz Impfung sich mit dem Virus zu infizieren. Gerade für diese müsse es eine verlässliche Aussage von der STIKO zur weiteren Handhabung der Impfungen in der Pandemie geben. Dazu sagte Gassen: “Die STIKO trifft rationale, faktenbasierte Entscheidungen – anders als mitunter die Politik.”
Klare Aussagen von Seiten der Politik fordert auch der Gesundheitsexperte der SPD, Karl Lauterbach. Vorgaben für Auffrischungsimpfungen seien dringend notwendig, so der Politiker. Er sagte, die Politik müsse “jetzt eine klare Ansage machen, welche Gruppen bei den Auffrischungsimpfungen zuerst an der Reihe sind. Es muss klar sein, um welche Jahrgänge es sich handelt und bei welchen Risikofaktoren eine dritte Impfung angezeigt ist”. Nur so sei sichergestellt, dass es genauso laufe wie in der ersten Welle.
Es sei daher auch dringend darauf zu achten, wer denn einen tatsächlichen Anspruch auf diese Drittimpfung habe. Es bestehe sonst die Gefahr, dass Menschen geimpft werden, „die die dritte Dosis noch gar nicht bekommen sollen. In der Folge werden diejenigen nach hinten gedrängt, die die Corona-Auffrischungsimpfung aktuell am dringendsten benötigen”, so der Gesundheitspolitiker.
