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Der Mangel an Medikamenten spitzt sich zu: Deutschlands Apotheken leer

Der Notstand in Deutschlands Apotheken wird laut dem Apothekerverband “immer schlimmer” – mittlerweile sind nicht nur wichtige Medikamente Mangelware, sondern auch die Generika davon. Besonders schlimm steht es um die extrem wichtigen Blutdrucksenker, Antibiotika und Krebsmittel.

Hier spitzt sich die Situation immer mehr zu – Alternativen gibt es teilweise keine. “Einige sind toxischer oder noch gar nicht zugelassen”, so Thomas Seufferlein vom Vorstand der Deutschen Krebsgesellschaft zur BILD.

Der Medikamenten-Mangel in Deutschland ist ein Problem – schon seit Monaten, doch viel hat sich nicht verbessert. Im Gegenteil: „Es fehlen im Vergleich zum Herbst sogar noch zehn bis 20 Prozent mehr Medikamente. Insgesamt sind es immer noch weit über 1000”, klagt Thomas Preis, Chef vom Apothekerverband Nordrhein.

Es gibt in Deutschland sogenannte Festpreisvereinbarungen: Die Preise der Präparate können nicht angepasst werden. Der wirtschaftliche Druck ist hoch, und im Ausland wird billig produziert. So kommen beispielsweise viele Antibiotika aus Asien – sobald dort etwas nicht rund läuft, zum Beispiel in der Produktionskette, ist Deutschland schnell und stark von den Auswirkungen betroffen.

Ein weiteres heimisches Problem sind Rabattverträge zwischen Hersteller und Krankenkasse, die für je zwei Jahre gelten und Sonderpreise. Auch diese sind dann nicht mehr anzupassen. Andreas Burkhardt ist Manager beim Pharmaunternehmen Teva und erklärt: „Es ist bei einigen Medikamenten nicht mehr wirtschaftlich, sie überhaupt noch zu produzieren. Also konzentriert es sich immer mehr auf wenige Hersteller. So kann es ganz schnell zu Versorgungsengpässen kommen.“

Neues Generika-Gesetz soll helfen
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will in diesem Jahr ein Generika-Gesetz erlassen, um von Festpreisregelungen und Discount-Preisen abzukommen und den deutschen Markt für die Produktion wieder attraktiver zu machen. Doch es wird dauern, bis wir davon profitieren, so Preis: „Die gesetzlichen Maßnahmen gehen zwar in die richtige Richtung, werden aber 2023 nur geringfügige Auswirkungen haben, wir rechnen daher mit noch mehr Lieferausfällen.“

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Martin Beier