E-Auto-Fahrer wird nach Unfall mehrfach überrollt – tot
Kleinwagen-Tragödie auf der Bundesstraße. Der 25-jährige Fahrer eines Renault Twizys wird im Verlauf eines Unfalls aus dem Fahrzeug geschleudert und von mehreren Autos überrollt. Er stirbt an Ort und Stelle.
Baden-Württemberg: Am Donnerstagabend ereignete sich auf der B36 bei Eggenstein-Leopoldshafen ein erschütternder Unfall. Kurz vor 22:00 Uhr fuhr ein Ford aus noch unbekannten Gründen auf einen Renault Twizy auf. Das Minifahrzeug geriet komplett außer Kontrolle, kam rechts von der Spur ab und überschlug sich in einer Böschung. Der Fahrer wurde dabei aus dem Fahrzeug geschleudert und landete auf der Fahrbahn. Die Polizei geht aktuell davon aus, dass er nicht angeschnallt war.
Der 25-jährige Fahrer des Elektro-Flitzers wurde nach seinem Sturz von mehreren Fahrzeugen überrollt und erlitt multiple Verletzungen. Die hinzugezogenen Rettungskräfte fanden den schwer zugerichteten Mann neben seinem Fahrzeug und starteten Reanimationsversuche. Letztlich konnten sie nichts mehr für ihn tun.
Desweiteren wurde der erste Unfallbeteiligte schwer verletzt. Nach der Kollision mit dem Twizy verlor er ebenfalls die Kontrolle über sein Fahrzeug. Der Ford krachte schließlich gegen die Mittelleitplanke. Dabei erlitt der 23-jährige Fahrer schwere Verletzungen. Er wurde in ein Krankenhaus nach Karlsruhe gebracht. Insgesamt waren fünf Fahrzeuge an dem Unfallgeschehen beteiligt. Beteiligte und Zeugen mussten seelsorgerisch betreut werden.
Die Bundesstraße wurde in Richtung Karlsruhe über Stunden gesperrt. Die beteiligten Fahrzeuge wurden zur Spurensicherung abgeschleppt. Der genaue Unfallhergang und die Ursache der Tragödie wird noch ermittelt.
Der Renault Twizy ist ein elektrischer Zweisitzer, der in zwei Varianten mit einer Maximalgeschwindigkeit von 45 bzw. 80 km/h zugelassen ist. Der kleinere Twizy Urban 45 darf mit Führerscheinklasse AM bereits ab 16 Jahren gefahren werden. Er ist auf eine Höchstgeschwindigkeit bis zu 45 km/h beschränkt. Im EuroNCAP-Crashtest 2014 bewährte sich das Fahrzeug durch eine verhältnismäßig stabile Fahrgastzelle und einwandfreie Sicherheitsgurte. Bemängelt wurden die steifen Struktur- und Rückhaltesysteme, die ein enormes Verletzungsrisiko für den Halsbereich des Fahrers bürgen. Außerdem bestehe ein großes Verletzungsrisiko für die Beine, weil viel Hartplastik im Cockpit verbaut sei. Im Vergleich zu den anderen getesteten Mini-Stromern schnitt der Twizy als verhältnismäßig sicheres Fahrzeug ab. Im Vergleich zu gängigen Pkw bietet die Leichtbauweise kaum Schutz vor Stößen und Unfallkräften.
